Oberhausen. . Alvaro Soler landete mit „La Cintura“ und „Sofia“ weltweite Hits. Vor dem Konzert in Oberhausen spricht er über Barcelona und deutschen Schlager.
International erfolgreich, weltweit unterwegs: Der 28-jährige Sänger Alvaro Soler („La Cintura“) hat eine spanische Mutter und einen deutschen Vater. Momentan ist er in der Vox-Show „Sing meinen Song - Das Tauschkonzert“ zu sehen. Am 19. September spielt er in der Oberhausener König-Pilsener-Arena ein Konzert und spricht vorher in unserem Interview über Barcelona, Schlager und gutes Essen.
Sie sind ein Weltenbummler, stammen aus Barcelona, haben in Japan gelebt und wohnen nun in Berlin. Wo fühlen Sie sich heimisch?
Soler: In Barcelona habe ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht. Dort wohnt auch meine Familie. In dieser Stadt habe ich gelacht und gelitten. Darum bedeutet mir Barcelona auch so viel. Außerdem kann man dort so viele interessante Sachen unternehmen. Man hat den Strand vor der Nase und erreicht in ein paar Stunden die Pyrenäen zum Skifahren. Barcelona ist eine praktische Stadt.
Wo sammeln Sie Kraft?
Die Küste zwischen Barcelona und Frankreich, die Costa Brava, ist wunderschön. Zum Kraft tanken ist diese Gegend ideal. Mein nächstes Musikvideo habe ich darum auch in Cadaqués gedreht. Das ist ein kleiner Ort in einer malerischen Bucht. Das wird eine Art Heimatvideo für mich.
Was fehlt Ihnen in Deutschland?
Das Essen! In Spanien gibt es dieses leckere Mittagessen. Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise bieten viele Restaurants für einen kleinen Preis an. Dafür gibt es hausgemachte Speisen. Das kann eine Gazpacho sein, Gemüse, ein Kartoffelsalat oder Fisch. Aber auch der spanische Schinken ist wunderbar. Ansonsten vermisse ich natürlich die Sonne!
Wie äußert sich bei Ihnen Sehnsucht?
Sobald ich am Flughafen jemanden in spanischer Sprache reden höre, geht es mir direkt besser.
Bei welchen deutschen Musikern haben Sie am meisten gestaunt?
Tokio Hotel! Da war ich noch in Japan. Ich kenne die Jungs mittlerweile persönlich und finde sie cool. Damals durfte man das ja nicht zugeben. Ich fand es aber krass, dass ein Lied in deutscher Sprache weltweit so erfolgreich war.
Was denken Sie denn über den deutschen Schlager?
Ich kann mich daran erinnern, dass ein Klassenkamerad von mir in Spanien einmal „Einer geht noch, einer geht noch rein...“ gesummt hat - weil er so oft auf Mallorca war. So etwas bleibt dann hängen. Schlagermusik gibt es sonst in Spanien nicht.
Eigentlich sprechen wir ja von Volksmusik, die in Deutschland in den Pop-Bereich übergeht. Wenn spanische Freunde von mir deutschen Schlager hören, staunen sie oft: Was ist das für eine verrückte Show?
Wäre das nicht mal was für Sie?
Ich glaube nicht. (lacht) Das ist für mich eine ganz andere Welt. Allerdings finde ich es nicht gut, dass es deutsche Radiosender gibt, die keine Schlagermusik mehr spielen wollen. Ich finde es grundsätzlich nicht gut, dass man eine Musikrichtung ausschließt.
Haben Sie einen deutschen Lieblingssong?
Ich mag „Und wenn ein Lied“ von Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims – das ist sehr schön.
Googeln Sie sich im Internet selbst?
Manchmal. Und über die Social-Media-Kanäle kann man schon sehen, was die Leute so denken und mögen. Aber ich würde davon keine Entscheidung abhängig machen. Das Leben kann man eben nicht in Likes messen und davon sollte auch nicht das persönliche Glück abhängen.
Wo würden Sie gerne einmal ein Konzert spielen?
Viele Bekannte haben mir erzählt, wie schön es doch auf der Insel Sylt ist. Das würde ich gerne mal mit eigenen Augen sehen. Das ist ein Teil von Deutschland, den ich noch nicht so gut kenne.
>>> Teilnehmer der Vox-Show „Sing meinen Song“
Bei der Vox-Show „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ ist Alvaro Soler gemeinsam mit Musikkollegen wie Milow, Wincent Weiss, Jennifer Haben, Johannes Oerding und Jeanette Biedermann dabei. Die sechste Staffel ist am 7. Mai gestartet. Die Folge mit den Songs von Alvaro Soler wird am Dienstag, 28. Mai, ausgestrahlt.
In der König-Pilsener-Arena ist der gebürtig aus Barcelona stammende Sänger am Donnerstag, 19. September, um 20 Uhr zu Gast. Die Eintrittskarten für seine Europa-Tournee „Mar de Colores“ kosten zwischen 49 und 69 Euro. Der Musiker wurde bereits für drei „Latin American Music Awards“ nominiert. Er studierte Industriedesign.