Oberhausen. . Eine Woche lang schalteten rund 170 Schüler den Heinrich-Heine-Gymnasiums ihr Handy aus. Zwei davon berichten im Internet von ihren Erfahrungen.

Gut drei Stunden täglich verbringen 85 Prozent der 12- bis 17-Jährigen laut einer repräsentativen Umfrage der Krankenkasse DAK auf WhatsApp, Instagram, Snapchat und Co. Für rund 170 Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums war nun eine Woche lang Schluss damit. Freiwillig haben sie sich dazu bereit erklärt, das Handy sieben Tage bei Seite zu legen. Einen Traumstart in die Woche gab es leider nicht. Als die Handys am 24. März feierlich auf dem Schulhof von den Schülern ausgeschaltet wurden, fing es plötzlich an zu regnen – ein schlechtes Omen?

Die beiden Achtklässlerinnen Firdevs und Lea ließen alle Interessierten an ihrer Woche ohne Smartphone teil haben. In einem Online-Tagebuch schrieben die beiden ihre Erfahrungen nieder. Entgegen der Vermutungen berichten die beiden sehr positiv über ihre Zeit. Doch was macht man denn den ganzen Tag lang, wenn man nicht über das Internet mit Freunden chatten kann, oder die neusten Bilder seiner Lieblingsstars auf Instagram bestaunt?

Zeit für Freunde und Hausaufgaben

Sinnvoll investierten die beiden Heine-Schülerinnen ihre Zeit in ihre Familie, Freunde, Haustiere, die Hausaufgaben und den Haushalt. „Ich habe mit meiner Freundin im Garten ein Picknick gemacht statt am Handy zu sein“, berichtet Fidrevs stolz in ihrem „Handytagebuch“.

Auch Lea hatte nicht nur selbst Spaß in ihrer Zeit ohne Handy, sondern konnte auch andere damit erfreuen: „Ich bin nach der Schule zu meinem Hasen in den Garten gegangen und habe mich mit ihm beschäftigt“, schreibt sie. Normalerweise habe sie sonst nicht viel Zeit für ihn – wegen der Hausaufgaben und der Zeit am Handy.

Auch alte Hobbys, die in letzter Zeit oft zu kurz gekommen sind, hat sie wieder in Angriff genommen. „Außerdem bin ich heute dank des Handyfastens nach langer Zeit wieder Fahrrad gefahren“, sagt Firdevs.

Handyfasten wurde kurz unterbrochen

Komplett aufs Handy verzichten, konnten die beiden dann aber doch nicht. Für kurze, wichtige Telefonate mit der Mutter zum Beispiel wurde dann doch mal das Gerät eingeschaltet. Doch ganz so einfach, wie es klingt, war es für die beiden an der ein oder anderen Stelle dann doch nicht. „Es war manchmal nicht leicht, nicht ans Handy zu gehen, wenn mir langweilig war“, berichtet Lea in ihrem Fazit. „Aber es war trotzdem eine schöne Erfahrung.“

Wer die „Tagebücher des Handyfastens“ der beiden in voller Länge nachlesen möchte, der kann das auf der Internetseite des Heinrich-Heine-Gymnasiums: hhg-ob.org.