Oberhausen. . An elf Stellen in der Stadt haben sich Unfälle im vergangenen Jahr gehäuft. Polizei und Stadt arbeiten zusammen, um das in Zukunft zu verhindern.
An elf Stellen im Oberhausener Stadtgebiet hat es im vergangenen Jahr mindestens drei Verkehrsunfälle eines Unfalltyps gegeben. Die Fachleute bei der Polizei sprechen dann von Unfallhäufungsstellen.
An der Kreuzung Mülheimer Straße/Danziger Straße gab es 2018 beispielsweise vermehrt Auffahrunfälle am Ende des Rechtsabbiegers von der Danziger Straße in die Mülheimer Straße in Fahrtrichtung Norden. Mindestens drei Unfälle, weil ein Fahrer eine rote Ampel missachtet hat, ereigneten sich in Sterkrade an der Kreuzung Dorstener Straße/Teutoburger Straße/Holtener Straße.
Mehr Schilder oder Markierungen
Um Unfälle an diesen und den anderen auf der Karte markierten Stellen in Zukunft zu verhindern, arbeiten Straßenverkehrsbehörde, Straßenbaubehörde und Polizei in einer sogenannten Unfallkommission zusammen: Zahlen, Daten und Fakten werden erhoben, analysiert und gemeinsam besprochen. Und aufgrund der Ergebnisse werden mögliche Maßnahmen erörtert, mit denen man die Kreuzungen sicherer machen kann.
„Das könnte zum Beispiel ein Zebrastreifen sein oder bessere Beleuchtung“, sagt Julitta Gotzner, Leiterin der Direktion Verkehr bei der Oberhausener Polizei. Auch zusätzliche Verkehrszeichen oder Markierungen kommen in Frage – oder längerfristige Maßnahmen wie umfangreiche Umbauten. „Häufig ist aber schon vieles ausgeschöpft.“ Denn in den engen Innenstädten ist oft kein Platz mehr für zusätzliche Fahrspuren, die Kreuzungen übersichtlicher machen könnten.
Unfallschwerpunkt Mülheimer/Danziger Straße
„Es gibt einzelne Knoten mit hoher Verkehrsdichte, was wiederum dazu führt, dass das Kriterium zur Identifizierung als Unfallhäufungsstelle fast alljährlich erreicht wird“, erklärt Polizeisprecherin Luise Lakhal. Das trifft beispielsweise auf die Kreuzung Mülheimer Straße/Danziger Straße zu. Dieser Knoten sei seit Jahren Thema der Unfallkommission, derzeit werde er bei der Stadt überplant. „Andere Kreuzungen oder Einmündungen werden dagegen einmalig als Unfallhäufungsstelle erkannt, in der Unfallkommission behandelt und sind dann in den Folgejahren nicht mehr auffällig.“
Das gelte beispielsweise für die Kreuzung Buschkämpen/Unterbruch in Borbeck. Dort gab es 2016 insgesamt vier Unfälle nach Vorfahrtsverstößen. Auch Busse der Stoag waren daran beteiligt, Fahrgäste wurden verletzt. „Als Maßnahme wurden Warnlinien auf der Fahrbahn zur Verdeutlichung der bestehenden Wartepflicht angebracht“, erläutert Lakhal.
Rotlicht-Blitzer an der Dorstener Straße
Am Knoten Dorstener Straße/ Teutoburger Straße/Holtener Straße hat die Stadt erst im Februar 2019 einen Rotlicht-Blitzer aufgestellt. Gemeinsam mit einem Tempo-Blitzer, der bereits im Dezember 2018 in Betrieb genommen wurde, soll er verhindern, dass die Kreuzung auch im nächsten Jahr wieder als Unfallhäufungsstelle im Verkehrsbericht der Polizei auftaucht.
>>> Info: Drei tödliche Unfälle
Drei Menschen sind 2018 in Oberhausen bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückt – einer davon an einer sogenannten Unfallhäufungsstelle
Am 29. August missachtete ein 86-Jähriger eine rote Ampel, als er von der Mülheimer Straße nach links in die Duisburger Straße abbiegen wollte. Es kam zum Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Auto. Der Senior wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo er wenige Tage später an den Unfallfolgen starb. Auch seine Beifahrerin wurde schwer verletzt.