Oberhausen. . Die Oberhausener Gymnasien haben die Nase vorn: Sie nehmen 617 Schüler im Sommer auf, die Gesamtschulen 542. Die freien Plätze dort sind wichtig.

Während in vielen NRW-Städten Gesamtschulplätze für künftige Fünftklässler fehlen, schert Oberhausen aus dem Trend aus: 696 Plätzen im fünften Jahrgang an den vier Gesamtschulen stehen fürs Schuljahr 2019/20 nur 542 Anmeldungen gegenüber.

Das zeigt die aktuelle Anmelde-Statistik für die weiterführenden Schulen in Oberhausen, die Schuldezernentin Elke Münich jetzt vorlegte. Damit nehmen die Gesamtschulen nach den Sommerferien sogar 40 Schüler weniger auf als im Vorjahr.

1660 Schüler verlassen zum Ende des aktuellen Schuljahres die vierten Klassen. Mit ihren Eltern waren sie im Februar aufgerufen, sich an einer weiterführenden Schule in Oberhausen oder einer Nachbarstadt anzumelden. Im Vergleich zum Schuljahr 2018/19 suchten damit 74 Viertklässler weniger einen Schulplatz im fünften Jahrgang. Sie können in Oberhausen zwischen vier Gesamtschulen, fünf Gymnasien und drei Realschulen wählen.

Gesamtschule Weierheide musste Schüler ablehnen

Auch wenn auf die Stadt gesehen die Plätze an den Gesamtschulen ausreichen, ist das mit Blick auf eine bestimmte Gesamtschule nicht so: Weierheide kann Ende August 116 neue Schüler in vier fünften Klassen begrüßen. Aber viel mehr, nämlich 164 Schülerinnen und Schüler, wollten dorthin. Schulleiterin Doris Sawallich und ihr Team mussten also Schüler ablehnen, die zum Teil an die anderen drei Gesamtschulen ausgewichen sind, die alle noch freie Kapazitäten haben. „Einige Eltern haben sich, weil sie keinen Platz an ihrer Wunschschule erhalten haben, für eine Realschule oder für eine Schule in einer der Nachbarstädte entschieden“, erklärt Elke Münich.

Die Heinrich-Böll-Gesamtschule in Schmachtendorf darf sechs fünfte Klassen einrichten, hat aber nur Schüler für fünf Klassen. Und auch die Gesamtschule Osterfeld wird maximal sechszügig im fünften Jahrgang werden, obwohl die Zügigkeit nach wie vor auf acht Klassen festgelegt ist. Aber dies soll sich, so der politische Wille in der Stadt, künftig ändern, um die nach aktuellem pädagogischem Verständnis zu große GSO insgesamt kleiner zu fahren.

In der siebten Klasse kommen Schulformwechsler

Die Anmelde-Statistik für das Schuljahr 2019/20, Stand 12. März 2019.
Die Anmelde-Statistik für das Schuljahr 2019/20, Stand 12. März 2019. © Helge Hoffmann

Auch wenn es im Oberhausener Gesamtschul-System also nicht ausgeschöpfte Platzkapazitäten im Jahrgang fünf gibt: Die Luft wird benötigt, denn jeweils ab Klasse sieben wird es eng, wenn die Schulformwechsler nach der Erprobungsstufe in den Gesamtschulen Plätze benötigen.

Die kommen vor allem von den Gymnasien, an denen sich fürs kommende Schuljahr 621 Schülerinnen und Schüler angemeldet haben, 617 werden aufgenommen. Den größten Ansturm erlebten das Bertha-von-Suttner-Gymnasium und das Sophie-Scholl-Gymnasium, beide können die fünf vorgesehenen Klassen vollmachen. Fast 30 Schüler musste das „Sophie“ ablehnen, weil keine weitere fünfte Klasse dort erlaubt ist, davon profitiert das benachbarte Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, das ganz im Gegensatz zu den Vorjahren diesmal Beliebtheit eingebüßt hat und nur 85 Anmeldungen verzeichnete.

Trotz der Übernahmen vom „Sophie“ wird das „Freiherr“ voraussichtlich nur vier statt der fünf erlaubten Klassen einrichten (108 Schüler). Auch das Elsa-Brändström-Gymnasium muss sich kleiner setzen, es könnte fünf Klassen einrichten, es werden aber nur drei werden – vier waren es im aktuellen Schuljahr.

>>> Leichter Rückgang an Realschulen

An den drei Oberhausener Realschulen werden zum kommenden Schuljahr 18 Schülerinnen und Schüler weniger aufgenommen, als im Schuljahr 2018/19.

Dabei begrüßen Anne-Frank- und Friedrich-Ebert-Realschule sogar jeweils mehr Schüler als im vergangenen Jahr. Dafür nimmt die Theodor-Heuss-Schule deutlich weniger auf: 93 statt 135.