Oberhausen. . Der Trend zum Gymnasium bleibt stabil, rund 39 Prozent der Schüler wählen diese Schullaufbahn. Einige Realschüler müssen sich umorientieren.

1631 Viertklässler in Oberhausen waren aufgerufen, sich für das kommende Schuljahr 2018/19 an einer weiterführenden Schule anzumelden. Wie sich Eltern und künftige Fünftklässler entschieden haben, zeigen die Anmeldezahlen, die Schuldezernentin Elke Münich jetzt vorlegte. Danach haben sich (Stand Ende Februar) 1573 Schüler an einer der zwölf Sekundarstufe-I-Schulen in Oberhausen angemeldet. Rund 60 Schüler haben sich an Schulen in Nachbarstädten angemeldet.

Gleiche Platzkapazität

Rund 39 Prozent und damit der größte Teil der Schüler haben eine gymnasiale Laufbahn gewählt – bei gleicher Platzkapazität der fünf Gymnasien im Vergleich zu den vier Gesamtschulen (jeweils 696 Schulplätze stehen zur Verfügung). Damit bleibt der Trend zum Gymnasium stabil, auch im Vorjahr entschied sich ein gleich hoher Anteil für das Gymnasium. Damals noch unter dem Vorzeichen des G8-Abiturs, das nach dem Willen der schwarz-gelben Landesregierung ab dem Schuljahr 2019/20 Geschichte ist. Ob die absehbare Umkehr zum Abi nach neun Jahren den Oberhausener Gymnasien sogar ein paar mehr Anmeldungen beschert hat, lässt sich nur vermuten: Absolut sind die Zahlen leicht gestiegen von 593 im vergangenen Jahr auf jetzt 606 Anmeldungen.

Konflikte gab es im vergangenen Jahr, weil Sophie-Scholl- und Freiherr-vom-Stein-Gymnasium nach Maßgabe des Schulträgers einige Schüler abweisen mussten und keine zusätzlichen Klassen einrichten durften. Dies scheint im Stadtnorden diesmal kein Problem zu sein, „am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und Sophie-Scholl-Gymnasium fanden alle Anmeldungen Berücksichtigung“, heißt es in der Pressemitteilung des Schuldezernates. Dafür mussten aber das Heinrich-Heine- und das Bertha-von-Suttner-Gymnasium insgesamt 15 Schülern bei ihrem Erstwunsch eine Absage erteilen, so die Verwaltung.

Koordinierungsrunden

Nach den Koordinierungsrunden, die zu jeder Schulform stattgefunden haben, erhielten diese Schüler demnach einen Platz am Elsa-Brändström-Gymnasium. Die Briefe mit den Platzzusagen sind an die Familien rausgegangen.

Leicht gestiegen ist die Zahl der Anmeldungen auch bei den drei Realschulen und den vier Gesamtschulen. Für die Realschulen haben sich 385 Kinder entschieden (Vorjahr 371), das sind rund 25 Prozent, für die Gesamtschulen 582 (Vorjahr 573), das sind rund 37 Prozent. Eine andere Schulform können Eltern und künftige Fünftklässler in Oberhausen nicht wählen, die letzte Hauptschule, die in Alstaden, schließt zu Beginn der Sommerferien.

32 angehenden Fünftklässlern konnte nach Angaben der Schulverwaltung die Wunsch-Realschule nicht zugesagt werden. „Hier hat die Koordinierung aber dazu geführt, dass von den 32 insgesamt 25 Schülerinnen und Schüler die Theodor-Heuss-Realschule besuchen werden und drei Schülerinnen und Schüler zur Anne-Frank-Realschule wechseln“, schreibt die Verwaltung. Vier Eltern seien noch unentschlossen.

Zusätzliche fünfte Klasse

Die Umverteilung führt dazu, dass die eigentlich vierzügige Theodor-Heuss-Schule mit einer zusätzlichen fünften Klasse starten muss. „Wenn die Schulpolitik mitstimmt“, sagt Schuldezernentin Elke Münich. Der Schulausschuss müsse der unter den Realschulen abgestimmten Regelung am 14. März zustimmen, dann könnten die Zusagen an die Eltern verschickt werden.

Die Gesamtschule Weierheide hat fürs kommende Schuljahr 116 Plätze zu vergeben und nimmt auch 116 Schüler auf, startet also mit vier Klassen. Wer an der kleinsten Gesamtschule Oberhausens keinen Platz bekommen hat, konnte einen an der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Schmachtendorf, an der Fasia-Jansen-Gesamtschule (die mit jeweils sechs Klassen starten) oder an der Gesamtschule Osterfeld finden (sechs Klassen).

>>> 29 Schüler ist der Richtwert

Bei der Aufnahmekapazität jeder einzelnen Schule werden 29 Schülerinnen und Schüler je Klasse vorausgesetzt.

Durch die Aufnahme von Inklusionskindern, also Kindern mit besonderem Förderbedarf, wird diese Anzahl auf bis zu 25 Schüler pro Klasse verringert. Dazu kommen die Internationalen Vorbereitungsklassen.