Die kreativen Köpfe des Künstlerkollektivs Kitev gründen erneut eine Freie Universität. Mitmachen kann jeder, der Lust hat sich einzubringen.
„Vielfalt ist unsere Heimat – Glück auf!“ Das Motto der Freien Universität steht. Die öffentliche Gründungsveranstaltung fand im Supermarkt der Ideen an der Goebenstraße statt, der im ehemals leer stehenden Netto-Ladenlokal in der Alten Mitte ein idealer Treffpunkt für kreative Stadtentwickler ist.
Etwa 60 Leute, die aus unterschiedlichen Gründen für Oberhausen schwingen, kamen zusammen, um die in vorausgegangenen Treffen bereits festgelegten Fakultäten der Bürger-Uni mit Seminar-Ideen zu beleben. „Wie können wir die Themen nutzen, um etwas zu bewegen?“, formulierte Gianna Gardeweg, die mit Sonja Broy und Stefan Schroer das Rektoratstrio bildet, den Arbeitsauftrag.
Die Angebote der Freien Universität sollen die Bürger einladen, sich einzubringen und miteinander Projekte zu entwickeln, die im Stadtgebiet Akzente setzen. „Mut im Revier“ ist gefragt. Hier geht’s darum zu zeigen, was Stadtkultur liebens- und lebenswert macht. Alle, die mitmachen, sind Studierende, Wissenschaftler oder Künstler auf Zeit, unabhängig davon, was sie sonst im Leben tun. Entscheidend ist allein die Lust, sich mit einem der Themen aus dem Fundus der Fakultäten zu beschäftigen.
Diese heißen „Heimat und Vielfalt – Wer bewegt die Stadt“, „Leben und Bewegen – Wem gehört die Stadt“, „Sport und Bier – Was bewegt die Stadt“, „Moppern im Quartier – Wie klingt die Stadt“ und „Gott und die Welt – Was denkt die Stadt“. Weil die Kurzfilmtage beispielsweise in Oberhausen eine prägende Rolle spielen, soll es ein Seminar „Kino zum Selbermachen“ geben. Ein weiteres Seminar will starken Frauen nachspüren, die Oberhausen prägen oder prägten. Ziel ist eine Stadtführung zum Thema zu entwickeln und anzubieten.
Noch bevor am 29. März, wenn die Semesterauftakt-Party im Supermarkt der Ideen steigt und die Einschreibephase beginnt, wird das Vorlesungsverzeichnis an öffentlichen Orten wie im Foyer der VHS ausgelegt. Möglich wird die Gründung der Freien Universität, weil Kitev, der Verein Kultur im Turm, der die Uni plant und durchführt, im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt Projektgelder vom Bund erhält. „In der Bundesrepublik gibt’s etwa 600 Soziokulturelle Zentren. Wir sind eins von elf, die nun die Möglichkeit bekommen, mehr im Quartier zu machen“, freut sich Christoph Stark vom Kitev-Vorstand.