Oberhausen. . Die Mitglieder des Arbeitskreises Oberhausener Künstler stellen in der Ludwiggalerei aus. Sie zeigen damit, wie gefährdet die Schöpfung ist.
„OB-ART 2019“ ist nicht gleich „British Pop Art“ und doch nahe daran. In der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen sind die große Ausstellung und die kleinere des Arbeitskreises Oberhausener Künstler Nachbarn. Optisch haben sich die Oberhausener der Britisch Pop Art angenähert. So zeigt eine Arbeit eine Union Jack Flagge. Doch die örtlichen Künstler wirken noch raumgreifender. „Es ist spannend, dass wir einen Bogen schlagen können, nicht nur Richtung Großbritannien und Amerika, sondern über die ganze Welt“, sagte Kuratorin Linda Schmitz.
Diesen Bogen, bei dem es um das große alte Thema des Umgangs des Menschen mit der Welt geht, können Besucher am Sonntag, 10. März, verfolgen. Die Ausstellung wird dann um 15 Uhr eröffnet. Ihr Besuch ist kostenlos. „Wir sind ein kommunales Museum, deshalb ist der Eintritt in diese Raüme frei“, verdeutlichte Galerie-Leiterin Christine Vogt. Jeder könne bei seinem Spaziergang durch den Kaisergarten mal hereinschneien.
Positionen von 42 Künstlern sind zu sehen
Die Positionen von über 42 Künstlern dürften auf jeden Fall für Spaziergänger eine intellektuelle Herausforderung darstellen. Nicht das Schlechteste im oft tristen Alltag. Immerhin waren auch „gefühlt Dreiviertel der Beteiligten“ anwesend, laut Vogt, als die Ausstellung am Donnerstagvormittag vorgestellt wurde. Christine Vogt freute sich angesichts der großen Künstlergruppe umso mehr darüber, dass das große Ganze nicht den Eindruck eines Sammelsuriums erweckt. „Es war eine große Herausforderung, etwas zusammenzustellen, das nicht danach aussieht“, sagte sie und dass ihnen das gut gelungen sei.
Das mag an dem großen Thema liegen, das sich in den meisten Arbeiten spiegelt. Kontrapunktisch durchbrechen hier und da geometrische Arbeiten diese Linie. Im Zeichen der Form und der Kombination steht etwa eine Permutation von Oliver Pietern, der sich den Künstlernamen „Monochromeandminimal“ gegeben hat. Ganz oben links im Bild findet sich die schlicht weiße ursprüngliche Form, die vielfach verändert wird. „Es ist ein 3-D-Druck, der Drucker hat vier Tage dafür gebraucht“, sagt Pietern. Das Bild ist das 16. aus einer Reihe von mittlerweile 39 faszinierenden Permutationen.
Insekten sind auch ein großes Thema
Wer als Ausstellungsbesucher vielleicht etwas hilflos vor einem weiteren geometrischen Werk steht, dem von Klaus Heuermann, der könnte bei der Vernissage gleich beim Künstler selbst nachfragen. Das Bild heißt „Tag 2018“. Aber Heuermann sagt: „Der Name hat keine Bedeutung, wichtig ist, dass alle Linien im Goldenen Schnitt zueinander stehen, das ist Erkenntnis, das ist Mathematik.“ Erkenntnis über die Brüchigkeit der Welt, die Fragilität der Schöpfung spiegelt sich in viele anderen Arbeiten. Insekten sind ein großes Thema. Dazwischen lauscht Klaus Reimers Ohr aus 400 Millionen Jahre altem griechischen Marmor auf ein Gesumm.
>>> Jan Arlt zeigt Performance
Jan Arlt zeigt nicht nur eine Video-Installation in der Ausstellung, er sorgt zusätzlich gewissermaßen für die doppelte Rahmenhandlung zu den Bildern.
Arlt bietet am Sonntag, 10. März, zu Beginn und Ende der Ausstellungseröffnung die Performance „JHA Love“.