Oberhausen. . Museumsbesuche, Theaterbesuche, Musik: Die zehn Kulturschulen setzen bei kultureller Bildung einen Schwerpunkt. Eine Realschule ist nicht dabei.
Die festlichen Aufnahme-Zeremonien sind eigentlich immer von zündenden Songs begleitet – ob instrumental oder a cappella. Aber „Kulturschule“ meint nicht nur verschärften Musikunterricht. Als zehnte im Reigen hat im Januar das Elsa-Brändström-Gymnasium seinen neuen Status feiern dürfen– natürlich zu fetzigen Arrangements der schuleigenen Big Band.
Theoretisch könnten es heute schon 13 Kulturschulen in Oberhausen sein, weiß Kulturdezernent Apostolos Tsalastras. Doch drei Schulen wurden geschlossen: Weder Stötznerschule und St.-Martin-Schule noch der Hauptschule Alstaden half das Prädikat, um weiter zu bestehen.
Die Qualität der Kulturschulen soll stimmen
Doch das Bedauern im Kulturausschuss galt einem anderen kleinen Makel der Kulturschulen-Erfolgsgeschichte, wie sie der Kulturdezernent den Politikern vortrug: Es fehlt eine Realschule im eigentlich gut sortierten Zehner-Portfolio, monierte Manfred Flore (SPD). An Bord sind vier Grundschulen, zwei Gymnasien, drei Gesamtschulen und die Christoph-Schlingensief-Schule als Förderschule. „Damit haben wir alle Stadtteile erreicht“, so der Erste Beigeordnete. Ziel sei, die Zahl der Kulturschulen sukzessive zu erhöhen. „Man sollte es aber vorsichtig angehen.“
Denn die Qualität soll stimmen, betont Tsalastras. „Der Titel sollte nicht nur ein hübsches add-on sein.“ Schließlich sind es in schriftlichen Vereinbarungen festgehaltene Selbstverpflichtungen sowohl der teilnehmenden Schulen als auch ihrer Partner aus den städtischen Kulturinstituten – und, wenn gewünscht, darüber hinaus.
So etabliert die Osterfelder Heide-Schule nicht nur einen Chor, sondern engagiert auch die Bildende Künstlerin Claudia Buch aus Königshardt. Und im Ganztag sind die „Cinekids“ aktiv. Das rührige Lichtburg-Team ist ein besonders aktiver Posten außerhalb der städtischen Institute.
Kurzfilmtage und Gedenkhalle sind gefragte Partner
„Unsere Kultureinrichtungen sind super ausgestattet“, betont Apostolos Tsalastras. „Die Museen und das Theater sind erfahren in Pädagogik.“ Die Bibliothek ist ein Pflichtaspekt aller Kulturschul-Vereinbarungen. Auch Kurzfilmtage und Gedenkhalle sind gefragte Partner. Nur die Volkshochschule ist hier die Ausnahme – liegt deren Akzent doch bei der Erwachsenenbildung.
Das Kultur-Prädikat stehe auch nicht zurück hinter dem Mint-Siegel (für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), was die Wertschätzung der Eltern angeht, versichert der Kulturdezernent: „Wir hören als Feedback, dass die Kinder sich positiv entwickeln.“
Dafür hat die Stadt auch eine neue Finanzierung für den Kulturagenten gestemmt. Jens Niemeier begleitet die drei Gesamtschulen und die Christoph-Schlingensief-Schule. Als die Finanzierung durch das Land auslief, „haben wir das integriert“, wie Tsalastras sagt: Jetzt ist das Programm „Geld statt Stelle“ der Finanzier.