Oberhausen. . Seit November waren die Aufzüge an der Haltestelle Feuerwache mehrfach defekt. Weil sie über 20 Jahre alt sind, gibt es keine Ersatzteile mehr.
Seit Oktober ärgert sich Josef Salmon über die Stadtwerke Oberhausen (Stoag). „Ständig ist der Aufzug an der Haltstelle Feuerwache defekt“, beklagt der Oberhausener, der fast blind ist. Die Treppen rauf zur Mülheimer Straße sind für ihn ein unüberwindbares Hindernis. „Ich bin ja auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Ich darf leider kein Auto mehr fahren.“
Salmon ist Mitglied im Blindenverein, der sich regelmäßig im Haus Union an der Schenkendorfstraße trifft. Dahin fahren er und seine Frau mit der Bahn. Aber in den letzten Monaten hat ihnen der defekte Aufzug den Weg dahin und zurück besonders schwer gemacht.
Ersatzteile gibt es nicht mehr auf Lager
„Der Aufzug war nicht seit Oktober durchgängig defekt“, erklärt Stoag-Sprecherin Sabine Müller auf Anfrage. Der Eindruck sei möglicherweise entstanden, weil beide Aufzüge an der Haltstelle seit Oktober zwischenzeitlich außer Betrieb waren. Im Oktober sei eine größere Überprüfung durchgeführt worden, bei der die Aufzüge alle fünf Jahre auf Herz und Nieren geprüft werden. „Dafür waren die Aufzüge in jede Fahrtrichtung zwei Tage lang außer Betrieb.“
Ende November habe es dann am Gleis eins, wo Busse und Bahnen in Richtung Sterkrade fahren, eine größere Störung an der Aufzugtür gegeben. Vom 29. November bis zum 19. Dezember war der Aufzug laut Sabine Müller deswegen außer Betrieb. Um die Tür zu reparieren musste die Stoag ein Ersatzteil bestellen. Und da liegt das Problem. „Die Aufzüge sind so alt, dass es dafür keine Ersatzteile mehr auf Lager gibt“, erklärt Sabine Müller. „Sie müssen extra angefertigt werden.“ Die Aufzüge sind genau wie die Trasse über 20 Jahre alt, 1996 gingen sie in Betrieb.
In die Gegenrichtung, also am Gleis zwei, sei dann am 18. Januar ebenfalls eine Störung an der Aufzugtür aufgetreten. Und wieder musste ein Ersatzteil extra angefertigt werden. „Leider wurde erst ein flasches Teil geliefert“, erklärt Müller. „Aber seit dem 12. Februar ist der Aufzug wieder in Betrieb.“
Umweg in die Gegenrichtung
Wenn Aufzüge defekt sind, gibt die Stoag Ausweichempfehlungen, auf Aushängen an den Gleisen und auf der Internetseite www.stoag.de. Wer beispielsweise von der Haltestelle Feuerwache zum Hauptbahnhof muss, der sollte in die Gegenrichtung bis zur Neuen Mitte fahren, dort das Gleis wechseln und dann in eine Bahn oder einen Bus zum Hauptbahnhof steigen. Und in Richtung Sterkrade müsse man erst bis zum Hauptbahnhof fahren und dort umsteigen. „Das ist natürlich ärgerlich, aber es geht eben nicht anders“, räumt Sabine Müller ein. „Aber immerhin gibt es überhaupt eine Möglichkeit.
Mit dem Umweg über die Neue Mitte ist auch Josef Salmon schon vom Stammtisch des Blindenvereins nach Hause gekommen. „Wir sind auch einmal bis zum Evangelischen Krankenhaus gelaufen oder haben uns ein Taxi genommen.“ Aber das könne er sich nicht ständig leisten.