Oberhausen. . Das Thema Industrialisierung steht im Lehrplan. Mit einem neuen Angebot des Stadtarchivs wird Geschichte für Schüler vor Ort erfahrbar.
Für den Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe I hat das Oberhausener Stadtarchiv ein attraktives Angebot entwickelt: Zum Thema „Industrialisierung und Verstädterung“ bietet die Einrichtung nach den Osterferien erstmals allen weiterführenden Schulen eine komplette Unterrichtseinheit an.
Die besteht aus einer 90-minütigen Führung mit sieben Stationen durch die Oberhausener Innenstadt und einer ebenfalls zwei Schulstunden dauernden Nachbereitung in der Schule. Beides wird von Gästeführern übernommen, für die das Stadtarchiv die Honorarkosten trägt. So können Oberhausener Schüler das Thema Industrialisierung, das Pflicht im Lehrplan ist, am konkreten historischen Vorort-Beispiel nachvollziehen. Erlebbare Geschichte.
Betreuer für Schulen und Öffentlichkeitsarbeit
Ansprechpartner für dieses Unterrichtsprojekt und für Schulen im Allgemeinen im Stadtarchiv ist seit Januar Daniel Simon Böhmer. Der 33-jährige Historiker und Archäologe hat für zwei Jahre eine Stelle im Oberhausener Archiv bekommen. Böhmer vertritt Archivarin Michaela Schmitz, die in Elternzeit ist.
Er übernimmt allerdings aufgrund seiner Ausbildung nicht deren facharchivarische Aufgaben, sondern ist für die Betreuung von Schulen und Schülern (zum Beispiel Führungen im Stadtarchiv) oder die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Der zweite Archivar, Christoph Spilling, kann sich so auf Archivarbeit konzentrieren.
Historisches Klassenzimmer öffnet im Sommer wieder
Daniel Simon Böhmer wird zusammen mit Olga Cahoj-Roosen auch das historische Klassenzimmer betreuen, das nach den Sommerferien wieder im Gebäude der ehemaligen Hauptschule Lirich neben dem Stadtarchiv eröffnen soll. Vor allem Grundschüler, aber auch Schüler der fünften und sechsten Klassen können hier alten Schulzeiten nachspüren, erläutert Böhmer: mit historischen Unterrichtsmaterialien oder zum Beispiel bei Rollenspielen.
Geschichte Teenagern anschaulich zu vermitteln hat Böhmer am LVR-Industriemuseum erprobt. Dort hat der 33-Jährige vorher gearbeitet und zum Beispiel Führungen durch die Ausstellung angeboten. „Mir macht es großen Spaß Leuten einen Aha-Moment zu verschaffen und Freude an Geschichte zu erzeugen.“ Genauso will er Schülern beim Arbeiten im Stadtarchiv (zum Beispiel für Schuljubiläen oder Facharbeiten) zu Erfolgserlebnissen verhelfen: Indem er Archivmaterial heraussucht oder hilft, alte Schriften zu entziffern.
>>> Kontakt zum Schulbeauftragten
Daniel Simon Böhmer ist für Schulen und Schüler erreichbar unter 0208-3095209-38 oder per Mail an danielsimon.boehmer@oberhausen.de.
Böhmer, der an der Ruhruni Bochum studiert hat, wird unter anderem auch die Internetseite des Archivs überarbeiten, zum Beispiel Texte zur Stadtgeschichte einstellen.