oberhausen. . Sie beantworten Fragen zum Fahrplan und unterstützen beim Ein- und Ausstieg: Die mobilen Helfer der Stoag sind beliebt – das zahlt sich nun aus.
Bereits seit Oktober 2017 setzt die Stoag an vielfrequentierten Busbahnhöfen und Haltestellen im Stadtgebiet spezielle Fahrgastbetreuer ein, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen sollen, insbesondere zu Stoßzeiten. Jetzt steht fest: Den „mobilen Service“ wird es auch weiterhin geben – und zwar mindestens bis zum Herbst 2022. Das bestätigte Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp im Gespräch mit unserer Zeitung.
„Das Angebot wurde von Beginn an sehr gut angenommen, deshalb bin ich froh, nun mitteilen zu können: Es geht weiter“, so Overkamp. Bislang waren die mobilen Helfer vom Oberhausener Jobcenter rekrutiert und beschäftigt worden – jedoch nur befristet bis zum 31. Dezember 2018. Grundlage war die vom Bund ins Leben gerufene Maßnahme „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“. Durch diese sollen die Teilnehmer schrittweise wieder an das reguläre Berufsleben herangeführt werden.
Direkter Ansprechpartner vor Ort
Sechs der ursprünglich acht Mitarbeiter konnten ihren Arbeitsvertrag mit der Stoag nun um fast vier weitere Jahre verlängern. Dank des zum 1. Januar 2019 in Kraft getretenen Teilhabechancengesetzes wird die Stoag auch künftig vom Jobcenter bezuschusst, die Fahrgastbetreuer werden nach dem branchenüblichen Tarif bezahlt.
Der mobile Service hilft körperlich eingeschränkten Fahrgästen beim Einstieg oder kanalisiert den Zustieg von Schülerscharen nach Schulschluss, vor allem im Bereich Rathaus und Hagelkreuz. Bei Unregelmäßigkeiten im Fahrplan, etwa durch die kürzlich angefallene Bombenentschärfung in der Nähe des Holtener Bahnhofs, fungieren sie überdies als direkter Ansprechpartner vor Ort.
„Unsere sechs Mitarbeiter machen einen sehr guten Job“, resümiert Overkamp. „Sie unterstützen vor Ort, wo sie nur können. Wir haben in den vergangenen Jahren viele positive Rückmeldungen unserer Fahrgäste, aber auch unserer Fahrer erhalten.“ Letztere müssten zum Beispiel bei Rollstuhlfahrern nicht mehr selbst aussteigen, um die Rampe herunterzuklappen.
Täglich von 8 bis 18 Uhr im Einsatz
Einsatzschwerpunkte der Fahrgastbetreuer sind für gewöhnlich der Oberhausener Hauptbahnhof, die Haltestelle Neue Mitte sowie der Bahnhof in Sterkrade. In zwei Schichten sind sie werktags von 8 bis 18 Uhr unterwegs. Dass die Reaktionen überwiegend positiv ausfallen, können sie bestätigen.
„Die Leute sind sehr dankbar“, sagt Mitarbeiter Raphael Busenius, „egal ob man nur mit dem Fahrplan weiterhilft oder kurz mit anpackt, etwa bei älteren Menschen mit Rollatoren“. Oft hörten sie Sätze wie „Das ist ja ein toller Service“ oder „Sowas gibt’s in anderen Städten nicht“. Vor kurzem hatten sie einen Fahrgast mit Kreislaufproblemen sogar bis nach Hause begleitet.
Obgleich ihre Hilfe also zumeist wertgeschätzt werde, erlebten sie hier und da auch Gegenteiliges. „Manchmal ist man natürlich der Prellbock“, in solchen Fällen brauche es ein dickes Fell. Das Winterfell indes könnten sie dank steigender Temperaturen endlich zu Hause lassen: „Das wird auch Zeit“, lacht Busenius, „die härtesten Wochen haben wir wohl hinter uns“.
>>>> Fahrgastbetreuer sollen zu sechst bleiben
Zu sechst sind die Helfer des mobilen Services laut Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp in aller Regel „gut ausgelastet“, aber nicht überlastet. Findet einer der Mitarbeiter noch während der Vertragslaufzeit einen neuen Job oder scheidet aus anderen Gründen aus, wird die Stelle
nachbesetzt.
„Dieses Szenario wäre letzten Endes ja sogar das Ansinnen der vom Jobcenter geförderten Beschäftigung“, so Overkamp. „Auf lange Sicht ist das Ziel, die Teilnehmer wieder in den sogenannten ‚ersten’, sprich subventionsfreien Arbeitsmarkt zu integrieren“, erklärt auch Josef Vogt, Sprecher des Jobcenters.