oberhausen. . Das Erweiterungs- und Neubauprogramm für Kitas zahlt sich aus: Es gibt mehr Betreuungsplätze. Die sind aber nicht alle ab August verfügbar.
Zum Start des neuen Kindergartenjahres im August werden in Oberhausen rund 74 Betreuungsplätze für Kinder von drei bis sechs Jahren fehlen. Damit ist die Versorgungslücke gegenüber dem Vorjahr rechnerisch kleiner geworden, als es zum 1. August noch ein Minus von 178 Plätzen in Kitas gab.
Das Jugendamt geht für das kommende Kitajahr 2019/20 von einem zusätzlichen Bedarf von 755 Plätzen aus, davon 721 in Kitas und 34 bei Tagesmüttern. In diesem Bereich gelingt es, die Kapazitäten auf 886 Plätze für Kinder unter drei Jahren aufzustocken. Bei Kitas sieht es schlechter aus: Als Übergangslösung können 397 Plätze auf Zeit in Notgruppen eingerichtet werden oder indem Gruppen vergrößert werden. 250 neue Kita-Plätze in Erweiterungsbauten oder Neubauten, die im Laufe des nächsten Kita-Jahres zur Verfügung stehen sollen, rechnen die Planer mit ein. Ohne die 250 ergibt sich ein Minus von 324 Plätzen.
Der Jugendhilfeausschuss beschäftigt sich in seiner heutigen Sitzung (Rathaus, Raum 217, 15 Uhr) mit diesen Planungen, die Oberhausen als „Bedarfsanmeldung“ beim Land vorlegen muss. So plant das Oberhausener Jugendamt für das Kitajahr 2019/20 mit insgesamt 5799 Kita-Plätzen für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Damit werde der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab drei Jahren mit einer Versorgungsquote von rund 91,5 Prozent gesichert, heißt es in der Vorlage. Für Kinder unter drei Jahren hält die Stadt 2100 Plätze vor, davon 1215 in Kitas und 886 bei Tagesmüttern. Versorgungsquote: 38,5 Prozent.
Platzzusage erst im April
„Die Verwaltung arbeitet intensiv an der dauerhaften Schaffung neuer Betreuungsplätze.“ So lautet das Credo trotz des perspektivisch prognostizierten moderaten Geburtenrückgangs. Im Juni 2018 hatte die Stadt die Ausbau-Pläne für Kindertageseinrichtungen vorgestellt, für rund 27 Millionen Euro sollen bis 2020/21 rund 950 zusätzliche Betreuungsplätze entstehen. So haben beispielsweise die Erdarbeiten für den Neubau eines Fröbelkindergartens in Sterkrade-Mitte begonnen, im Frühjahr soll die Erweiterung der KTE an der Ackerstraße starten. Für weitere Neubauten werden nach wie vor Standorte und Investoren gesucht.
Wer sein Kind in einer der 87 Kitas in Oberhausen oder bei der Tagespflege anmelden möchte, muss das über das Online-Portal „Little Bird“ machen (little-bird.de/oberhausen). „Little Bird“ ist allerdings nur ein Vormerkungssystem, über die Plattform werden die Plätze nicht vergeben. Die Vergabe erfolgt über die Anbieter. Die Platzzusagen für das kommende Kitajahr erhalten Eltern voraussichtlich im April, wenn das Landesjugendamt die Pläne der Stadt genehmigt hat.
>>>>>> Rechtsanspruch geltend machen
Kinder, die älter als ein Jahr sind, haben Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Der Platz kann eingeklagt werden. Klagen können nicht „einrichtungsscharf“ gestellt werden, sondern nur allgemein. Es besteht also kein Anspruch auf eine Wunsch-Kita.
Bei Fragen rund um das Thema Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz können sich Eltern von der Vermittlungsstelle der Stadt Oberhausen beraten lassen. Diese ist telefonisch unter 0208-825-9033 zu erreichen. Zudem bietet die Vermittlungsstelle dienstags von 8.30 bis 12 Uhr und donnerstags von 13.30 bis 18 Uhr eine Sprechstunde im Concordiahaus an (Concordiastraße 30, Zimmer 21).