Oberhausen. . Bei Fraunhofer Umsicht gibt es ein Büro für Eltern und Kinder. Drei Mal wurde das Institut dafür ausgezeichnet. Die neue Wettbewerbsrunde läuft.
Ein Mal im Jahr schreibt die Stadt den Preis „Vorbildlich familienfreundliches Unternehmen“ aus. Doch was bringt ein solcher Wettbewerb? Wie profitieren Unternehmen? Und was haben die Angestellten davon? Diese und andere Fragen beantwortet jemand, der es wissen muss: Meike Coenders, Gruppenleiterin Personal beim Forschungsinstitut Umsicht – dreimaliger Gewinner der Auszeichnung.
Vier Mal hat Fraunhofer Umsicht am Wettbewerb teilgenommen, drei Mal hat das Institut gewonnen. Wie erklären Sie sich den Erfolg?
Das Thema ist uns einfach sehr wichtig und wir bleiben hier immer am Ball. In unserem Institut gibt es eine Vielzahl an Personen und Gremien, die sich sehr aktiv mit den Themen auseinandersetzen und Hand in Hand an der Umsetzung von Ideen arbeiten.
Was macht Fraunhofer Umsicht familienfreundlich?
Natürlich unser Mit-Kind-Büro. Dieses kann für den Einstieg nach der Elternzeit oder bei Betreuungsengpässen genutzt werden. Gebucht wird es ganz flexibel, wie alle anderen Besprechungsräume, man braucht keine Genehmigung. Es sind zwei Räume, ein Arbeitsraum und ein Schlaf- und Spielzimmer. Darüber hinaus gibt es Ferienbetreuungen mit wechselndem Programm gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen. Ebenfalls zur Familienfreundlichkeit zählt unsere Offenheit für flexible Teilzeitmodelle und Jobsharing.
Warum ist Familienfreundlichkeit so wichtig?
Wir fassen das Thema weiter. Für uns geht es nicht nur um Familienfreundlichkeit, sondern um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Auch wir bekommen die Auswirkungen des Fachkräftemangels zu spüren und möchten uns daher als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Wir brauchen engagierte und innovative Mitarbeitende und glauben, dass wir dafür gewisse Freiräume schaffen müssen.
Wie viele Mitarbeiter nutzen die Angebote, um Familie und Job unter einen Hut zu bekommen?
Etwa die Hälfte. Das ist aber schwer zu sagen, weil es ja ganz unterschiedliche Angebote gibt: Teilzeit, die Nutzung des Mit-Kind-Büros oder einfach mal die Möglichkeit, früher zu gehen.
Die Mitarbeiter profitieren also von den Angeboten. Aber profitiert auch das Unternehmen?
Als Institut profitieren wir natürlich, wenn unsere Mitarbeitenden zufriedener sind und sich auch weiterhin engagiert einbringen. Außerdem sichern wir uns auf diese Weise auch gleich unsere Nachwuchskräfte. In Zeiten des Fachkräftemangels muss man kreativ werden, um es mal ein wenig scherzhaft auszudrücken.
Was bedeuten Ihnen die Auszeichnungen der Stadt Oberhausen?
Es ist schön, dass unsere Bemühungen wahrgenommen und honoriert werden. Es steckt viel Arbeit in den einzelnen Maßnahmen und ohne Engagement der Kolleginnen und Kollegen wäre diese so nicht möglich. Wir sind gerne ein Teil der Stadt Oberhausen und freuen uns, wenn wir als attraktiver Arbeitgeber auch etwas für den Wirtschaftsstandort tun können.
>>> Bis zum 15. Oktober bewerben
Das Büro für Chancengleichheit der Stadt richtet den Wettbewerb seit 2006 aus. Bewerben können sich Unternehmen in zwei Kategorien: Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern und Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern.
Ausgezeichnet werden Unternehmen, „die für eine bessere Balance von Familie und Arbeitswelt innerhalb ihrer Möglichkeiten Sorge tragen“, heißt es in der Ausschreibung. Familienfreundlichkeit bezieht sich dabei nicht nur auf Beschäftigte mit Kindern, sondern auch auf Beschäftigte mit pflegenden Angehörigen.
Alle Oberhausener Unternehmen können sich bis zum 15. Oktober mit einem Kurzfragebogen bewerben. Nähere Informationen gibt es auf oberhausen.de sowie auf Nachfrage beim Büro für Chancengleichheit: familienbuero@oberhausen.de, Tel.: 0208-82 52 490.