Oberhausen. . Zum zwölften Mal vergibt die Stadt den Preis. Die Gewinner punkten mit flexiblen Arbeitszeiten und einem alljährlichen Ausflug ans Mittelmeer.
Ein Mal im Jahr geht es für die Mitarbeiter ein ganzes Wochenende nach Mallorca. Bei dieser Nachricht ging ein Raunen durch das Foyer des Trausaals im Schloss Oberhausen. Die Stadt hatte geladen, um die familienfreundlichsten Unternehmen Oberhausens auszuzeichnen. Und ein Gewinner, die Baldaja Expert Travel GmbH, punktete bei der Jury eben unter anderem mit der alljährlichen Betriebsfahrt ans Mittelmeer. Übrigens auch für Kollegen in Elternzeit.
Zuschuss der Kita-Beiträge
Bereits zum zwölften Mal hat das Büro für Chancengleichheit den mit 1000 Euro dotierten Preis an Oberhausener Unternehmen verliehen. Und zwar in zwei Kategorien: für Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern und für Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern. Baldaja, das Unternehmen, das für seine Kunden Geschäftsreisen organisiert, hat in der Kategorie der kleineren Betriebe gewonnen. Überzeugt hat der Betrieb auch mit seinen flexiblen Stundenmodellen und der Möglichkeit, an vier Tagen in der Woche von zu Hause aus zu arbeiten. Die Chefs zahlen einen Zuschuss zu Kita-Gebühren und stellen ihren Mitarbeitern einen Firmenwagen zur Verfügung, mit dem man auch seine Kinder in die Schule fahren kann.
Geschäftsführer Michael Holdkamp, der das Oberhausener Unternehmen gemeinsam mit Sema Kalayci leitet, erklärt den Erfolg direkt bei der ersten Bewerbung: „Wir machen viel, wir haben einfach noch nie darüber geredet.“
Zum Betrieb gehört ein Eltern-Kind-Büro fest dazu
Große, ehrliche und ausgelassene Freude herrschte auch beim zweiten Preisträger des Abends. Die Loewe Industrieofenbau GmbH räumte in der Kategorie der Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten ab. Geschäftsführerin Charlotte Loewe ist selbst Mutter zweier Kinder, kennt also die Sorgen und Bedürfnisse von Eltern.
Zum Betrieb an der Lessingstraße gehört daher ein Eltern-Kind-Büro fest dazu. Auch Loewe zahlt einen Zuschuss zu Kita-Beiträgen und stellt den Firmenwagen zur privaten Nutzung frei. Rentner bilden Nachwuchskräfte aus, die Mitarbeiter werden am wirtschaftlichen Ergebnis beteiligt. Und um den Mitarbeitern eine Ganztagsbetreuung für die Kinder bieten zu können, hat Loewe sogar eine eigens dafür zuständige Pädagogin eingestellt. Alles geprüft und bescheinigt durch die Jury, die beide Preisträger-Unternehmen im Vorfeld besucht hatte.
Oberbürgermeister Daniel Schranz nutzte die Preisverleihung für eine Grundsatzrede. Gerade Zeiten des wirtschaftlichen Booms sollten genutzt werden, um in die Familienfreundlichkeit zu investieren. Dafür seien Kraftanstrengungen nötig. „Aber es lohnt sich.“
Verantwortlich ist das Büro für Chancengleichheit
Die Auszeichnung „familienfreundliches Unternehmen“ wurde bereits zum zwölften Mal vergeben. Unternehmen konnten sich bis zum 31. Oktober 2017 bewerben, ihren Hut in den Ring geworfen hatten neun Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten sowie elf mit mehr als 50 Beschäftigten.
Verantwortlich ist das Büro für Chancengleichheit in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung. Kooperationspartner: Kreishandwerkerschaft, Industrie- und Handelskammer, NRW Regionalagentur MEO, Deutscher Gewerkschaftsbund, Agentur für Arbeit, Unternehmerverband.