Oberhausen. . Ein Masterplan Wirtschaft verbindet Unternehmer, Beamte und Wissenschaftler. Welche Ziele dahinterstecken und was sich bald ändern soll.
Wie erfolgreich ist Oberhausen? Und was kann man tun, um die Stadt erfolgreicher zu machen? Diesen Fragen widmen sich ab sofort Vertreter der Stadt, Unternehmer, Wissenschaftler, Beamte, Gewerkschafter und Handwerker. Bis Ende 2020 arbeiten sie ab sofort an einem „Masterplan Wirtschaft“.
Die Stimmung bei der Auftaktveranstaltung war gut. Doch die vielen grauen Anzugärmel im Plenum verschränkten sich schlagartig, als Oberbürgermeister Daniel Schranz die in Oberhausen vergleichsweise hohe Gewerbesteuer ansprach. Die Belastung der Unternehmen sei stark und die Verwaltung wisse um das Problem, erklärte Schranz – und erntete Kopfnicken. „Doch beim Masterplan soll es vor allem darum gehen, wie und wo wir neues Gewerbe ansiedeln, wie wir Gründer fördern und unsere Stadt noch mehr digitalisieren.“
Nächster Redner, gleiches Thema: Natürlich sei die Gewerbesteuer zu hoch, erklärte Wilhelm Franken vom Unternehmerverband zu Beginn seines Vortrags. Seine Forderungen sind aber andere: Er wolle einen besseren Service der Stadtverwaltung und gleichzeitig weniger Papierkrieg. Eine Uni in Oberhausen? Könne der Stadt nur guttun. „Wir dürfen uns nie damit zufrieden geben, ein Level zu halten. Nein, wir müssen mehr produzieren, denn Dienstleistungen alleine reichen nicht aus und das Geld in den Taschen der Leute muss genau so stimmen.“
Fünf Arbeitsgruppen
Alle Teilnehmer eint ein gemeinsames Ziel: Werbung für Oberhausen zu machen. Damit das gelingt, werden verschiedene Aufgaben auf fünf Gruppen verteilt. Jedes Team hat dabei eine andere Priorität: Die Marke Oberhausen entwickeln zum Beispiel oder Gewerbegebiete fördern und Firmen untereinander vernetzen. Eine Gruppe soll Studenten anlocken und mögliche Fördertöpfe für Gründer leichter zugänglich machen. Eine andere will allen Schülern eine Chance auf eine Ausbildung geben und Arbeitslose oder Flüchtlinge in Lohn und Brot bekommen. Fit für die Zukunft und gut aufgestellt — Stichwort: „Smart City.“ Damit beschäftigt sich eine weitere Gruppe.
Ralf Güldenzopf ist als strategischer Planer für die Stadt für diese zuständig und erklärt, was die Aufgabe seiner Gruppe ist. „Der Ausbau mit Glasfaserkabel und mehr digitale Angebote seitens der Stadt sind unsere Punkte. Das Anmelden eines Gewerbes oder auch das Verfolgen einer Baugenehmigung sollten online möglich sein“, stellt der Dezernent etwaige Ergebnisse in Aussicht.
Die fünf Workshops setzen sich in den nächsten Monaten immer wieder zusammen — Anfang 2019 stellen die Gruppen ihre Zwischenergebnisse vor. Bis Ende nächsten Jahres soll alles schriftlich fixiert sein. Eine erste Bilanz darüber, welche Vorschläge denn dann wirklich auch umgesetzt werden – sprich: vom Rat der Stadt beschlossen werden –, soll es Anfang 2020 geben.
Bis dahin sollen sich alle Beteiligten „gemeinsam gen Decke strecken“, damit mehr investiert werde, skizziert Unternehmer Wilhelm Franken das große Ziel. „Beim Masterplan geht es nicht um uns Unternehmer, sondern um mehr Arbeitsplätze für die Menschen in dieser Stadt.“ Sein Appell an alle Teilnehmer ist so einfach wie treffend: „Der Aufbruch ist möglich!“.
>>> Viele Akteure engagieren sich im Lenkungskreis
Als Lenkungskreis engagieren sich neben Oberbürgermeister Daniel Schranz auch die Wirtschaftsförderung, die Industrie- und Handelskammer, der Unternehmerverband, das Handwerk, die Agentur für Arbeit, die Kreishandwerkerschaft und das Fraunhofer-Institut Umsicht sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund.
Weitere Informationen finden Interessierte im Internet auf oberhausen.de/masterplanwirtschaft