Oberhausen. . Die Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen erwartet eine Million Besucher aus der gesamten Region. Rummel ist gegen Anschläge gesichert.

Nizza (Juli 2016), Berlin (Dezember 2016), Barcelona (August 2017), Münster (April 2018) – die neue Anschlagsvariante von Terroristen und verwirrten Einzeltätern, mit Lastwagen oder Vans in Fußgängerzonen wahllos Menschengruppen umzufahren, hat die Sicherheitsbehörden in allen Städten alarmiert.

Deshalb ist in diesem Jahr die Fronleichnamskirmes erneut stark gesichert: Es gibt Sicherheitsblöcke aus Beton, die sich teilweise an wichtigen Punkten auf kleinen Schienen an die Seite schieben lassen, und feste, aber transportfähige Barrieren – insgesamt 85 dieser Blöcke fungieren als Fahrzeugsperren an den Zuwegen. Wie bei den jährlichen Karnevalsumzügen in Osterfeld und Alt-Oberhausen oder dem kostenlosen Musikspektakel „Olgas Rock“ in Osterfeld werden schwere Lastwagen und Vans geparkt, um üblen Tätern die Zufahrt zu versperren.

Sicherheitslage analysiert

Es gibt nach Angaben der Sicherheitskräfte zwar keine akute Terrorwarnung, gleichwohl werden Polizei und Ordnungsamt mit vereinten Kräften in Uniform und in Zivil die Lage vor Ort beobachten.

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Nach den Anschlägen in Berlin und Spanien hatte das NRW-Innenministerium Städte und Dienststellen nochmals aufgefordert, die Sicherheitslage bei Großveranstaltungen zu überprüfen. Das hat Oberhausen nach Aussage von Ordnungsdezernent Frank Motschull zügig erledigt. „Genau wie unsere Nachbarstädte haben wir gefährdete Orte identifiziert.“

So wird vor jedem größeren Fest ein umfangreiches Sicherheitskonzept erstellt, in dem sich alle Beteiligten, von Feuerwehr, Polizei, Bauaufsichtsbehörde oder Stadt über den Schutz von Besuchern Gedanken machen. Neben der Fronleichnamskirmes hat die Sicherheitsrunde die Weihnachtsmärkte, die Musiknacht und das Matjesfest in der Innenstadt, die Krööß-Kirmes in Schmachtendorf, die Wottelkirmes in Königshardt sowie das Spiel- und Sportfest in Sterkrade genau analysiert.

Keine ständigen Blockaden

Dabei hat man sich nicht dazu durchgerungen, unveränderliche feste Sperren in den Fußgängerzonen einzubauen: „Sonst wäre ein Anlieferverkehr in die fußläufige Haupteinkaufsstraße von Alt-Oberhausen nicht mehr gewährleistet“, begründet dies die Stadt.

Oberhausener Fronleichnamskirmes gestartet

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    Ordnungsdezernent Frank Motschull macht sich trotz aller Sicherheitsvorkehrungen allerdings keine Illusionen. „Zur Wahrheit gehört: Die Gefahr eines Anschlages besteht grundsätzlich an allen Stellen, wo sich Fußgänger bewegen. Was deutlich macht, dass wir absolute Sicherheit leider nicht gewährleisten können.“

    >>> Karussells drehen sich bis Montag

    Die Fronleichnamskirmes dauert von Mittwoch bis Montag. Erwartet werden eine Million Besucher aus der gesamten Region. Der Rummel ist auch bei Niederländern und Belgiern beliebt – dort werben die Oberhausener Touristiker.

    Auf der Kirmesstehen 380 Schausteller, darunter 23 Großfahrgeschäfte.