OBERHAUSEN. Fahrer von Elektroautos in Oberhausen ärgern sich. Denn immer wieder stehen Benzin- oder Dieselwagen auf den Parkplätzen der Tankstationen.
In Deutschland herrscht ein breiter Konsens, elektrisch betriebene Autos zu fördern – doch im Alltag erleben Pioniere dieser Technik erhebliche Probleme. In Oberhausen kurven Fahrer zielgenau mit fast leerer Batterie zu den wenigen E-Ladesäulen – und dann sind diese von Benzin- oder Dieselautos verbotenerweise blockiert.
Christoph Wojtyczka fährt seit September ein kleines Elektroauto, weil seine Familie und er versuchen, nachhaltig zu leben. Doch der Profi-Fotograf muss sich ständig ärgern. „Als Fahrer eines solchen Wagens muss man seine Wege planen und wissen, wo Ladestationen sind“, sagt er. Wenn dann mal wieder Benziner oder Dieselfahrzeuge einfach auf dem Platz der Ladestation stünden, sei das sehr misslich.
Es gibt extra eine App für die Fahrer
Birgit Konopatzki, Sprecherin der Energieversorgung Oberhausen (EVO) kennt die Klagen verärgerter Kunden über rücksichtlose Parker. „Das ist nicht selten, dass ein Benziner die Ladestelle blockiert.“ Eine App erkennt zwar alle Parkplätze, auf denen im Moment E-Autos geladen werden, aber natürlich keine Falschparker. Zurzeit gibt es in Oberhausen 16 Ladepunkte mit je einem Parkplatz. Dazu kommen zwei Schnell-Ladesäulen mit vier Ladepunkten und vier Parkplätzen am Sterkrader Bahnhof. Birgit Konopatzki ärgert das Verhalten der Falschparker. Sie befürchtet, dass sich Fahrer von E-Autos aus Frust von der umweltfreundlichen Technik abwenden.
Viel zu befürchten, haben die Falschparker allerdings nicht. Wenn Mitarbeitern des Ordnungsamtes ein Wagen auffällt, der auf dem Parkplatz eines Ladepunktes steht, erhält der Verkehrssünder nach Angaben der Stadt gerade mal ein Knöllchen von zehn Euro.
Bußgelder zwischen zehn und 30 Euro
Wer zusätzlich andere behindert, zahlt 15 Euro. Das Bußgeld kann bis zu 30 Euro betragen, wenn die Zeit des Falschparkens drei Stunden überschreitet und der Wagen für andere ein Hindernis darstellt.
Über Falschparker erboste E-Wagen-Fahrer scheinen aber noch recht geduldig zu sein. „Tatsächlich hat sich noch nie jemand aus diesem Grund an uns gewandt“, staunt Polizeisprecher Tom Litges. Abschleppen lassen könne man nur Autos, die als Gefahr für die Allgemeinheit in Feuerwehrzufahrten und auf Behindertenparkplätzen stehen. Die Polizei kann ohnehin nur einschreiten, wenn Parkflächen eindeutig als ausschließlich für E-Autos reserviert ausgeschildert seien. Umweltdezernentin Sabine Lauxen sieht das Problem bisher noch als gering an. „Derzeit sind in Oberhausen nur 80 elektrisch betriebene Autos angemeldet. Aber wenn diese Zahl sich erhöht, muss man solche Parkplatz-Blockierer stärker in den Blick nehmen.“