Oberhausen/Bottrop/Essen. . Zwei Tatverdächtige sitzen weiter in Untersuchungshaft. Die Essener Polizei sucht nun weitere Zeugen. Eine Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden.
Nach der Bluttat an der Haltestelle „Lipperfeld“ in Oberhausen hofft die federführende Polizei Essen nun auf weitere Zeugen. Vor allem die Fahrgäste des aus Bottrop kommenden und in Richtung Hauptbahnhof fahrenden Nachtexpresses der Linie 21, aber auch an der Trasse Wartende werden gebeten, sich unter 0201/829-0 zu melden.
Am frühen Sonntagmorgen gegen 1.40 Uhr war in dem Bus ein zunächst verbal ausgetragener und dann auch handgreiflicher Streit zwischen drei jungen Männern aus Bottrop und einer aus Hamm angereisten Gruppe von Besuchern des Polonia Music Festivals in der Turbinenhalle eskaliert. Nachdem der Fahrer beide Parteien des Nachtexpresses verwiesen hatte, verlagerte sich die Auseinandersetzung auf den Bahnsteig. Die Bottroper attackierten dann die Hammer.
Ein 28-Jähriger erlitt so schwere Stichverletzungen, dass er Stunden später im Krankenhaus starb. Der Gesundheitszustand eines 26-Jährigen, bei dem es sich um den Bruder des Toten handeln soll, hat sich stabilisiert. Allerdings muss der Mann weiter stationär im Krankenhaus behandelt werden. Er soll so schnell wie möglich vernommen werden.
Haftbefehle wegen versuchten und vollendeten Totschlags
Die drei Tatverdächtigen stellten sich am Sonntag bei der Polizei, ein 20-Jähriger noch am Nachmittag, zwei 17-Jährige dann am Abend. Am Montag ordnete ein Haftrichter Untersuchungshaft gegen den 20-Jährigen wegen Totschlags und gegen einen der beiden 17-Jährigen wegen versuchten Totschlags an. Der 20-Jährige hat in seinen Vernehmungen zumindest zugeben, am Tatort gewesen zu sein. Der 17-Jährige schwieg bislang zum Tatvorwurf. Beide lassen sich anwaltlich vertreten. Gegen den zweiten 17-Jährigen besteht nach den bisherigen Ermittlungen kein dringender Tatverdacht. Er ist wieder auf freiem Fuß.
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Weiter ist offen, ob bei dem Vorfall ein oder mehrere Stichwerkzeuge eingesetzt worden sind. Nach der Tat haben Beamte der Einsatzhundertschaft auch die Fluchtwege der mutmaßlichen Täter abgesucht, aber bislang keine Waffe gefunden. Die Ermittlungen der Mordkommision dauern an.