OBERHAUSEN. . 90er-Jahre-Festival rechnet im August mit 30.000 Fans am Centro. Ace of Base, Caught in the Act und East 17 dabei. Jörg Draeger startet Gameshow.
- Von den verfügbaren 30.000 Konzerttickets für den 5. August sind bereits gut die Hälfte verkauft
- Dem Freiluft-Festival mit 14 prominenten Namen der 1990er dürfte damit der Erfolg garantiert sein
- Veranstalter Markus Krampe nutzt die weite Freifläche hinter der König-Pilsener-Arena
Ein bisschen hält er es wie seine schallenden Künstler: Als Veranstalter Markus Krampe von den bisherigen Vorverkaufszahlen zu seinem neuen Festival „Die 90er live“ spricht, hört man schon die Textzeilen des singenden Zahnarztes Dr. Alban aus Schweden heraus. „Sing Hallelujah“ hatte dieser 1992 für die Plattenregale angestimmt und damit groß in den Hitparaden abgeräumt.
Nicht immer Original-Besetzungen
Wenn am Samstag, 5. August, 14 Stars aus der Eurodance-Zeit in der Neuen Mitte zusammenkommen, wird die Kulisse der Zeitreisenden kaum zu übersehen sein. Von den verfügbaren 30.000 Konzerttickets für die Open-Air-Sause hinter der König-Pilsener-Arena sei bereits die Hälfte verkauft worden. „Der Vorverkauf läuft noch besser an als bei Oberhausen Olé“, stellt der erfahrene Musik-Manager fest. Vier Monate vor Festival-Beginn stünden die Zeichen für den Stichtag deutlich auf ausverkauft.
„Die 90er Jahre sind momentan wieder hip“, meint Krampe. Und begründet dies nicht nur mit der anhaltenden Nostalgie. „Viele angesagte Discjockey verwenden die Hits von früher in ihren aktuellen Tracks. Jüngere Festivalbesucher wollen sich die Hits bei uns nun im Original anhören.“
Als Galionsfiguren fungieren damalige Bandgrößen wie Ace of Base („All that she wants“, „The Sign“), Caught in the Act („Love is everywhere“) und East 17 („Allright“). Gerade bei den Musikern von Ace of Base und der britischen Boyband East 17 hätten die Verhandlungen sich komplex gestaltet, berichtet Krampe. Das Festival in der Neuen Mitte soll sich durch die geballte Ladung an Stars von den mittlerweile recht häufig in mittelgroßen Hallen spielenden Themenpartys absetzen. Momentan gehen die Macher von acht bis neun Stunden mit elektronisch dominierter Musik aus.
Zugesagt haben: Culture Beat („Mr. Vain“, „Anything“), Mr. President („Coco Jamboo“, „I give you my Heart“), Haddaway („What is Love“), La Bouche („Sweet Dreams“, „Be my Lover“), Rednex („Cotton Eye Joe“), Oli P. („Flugzeuge im Bauch“), Corona („Rhythm of the Night“), Captain Hollywood Project („More and more“), Snap („The Power“, „Rhythm is a Dancer“) und Whigfield („Saturday Night“).
Das Lebensgefühl der 1990er Jahre
Dass nicht immer die komplette Originalbesetzung von damals auf der Bühne steht, sollte Puristen allerdings klar sein. So wird bei Caught in the Act der ehemalige Dschungelcamp-Bewohner Benjamin Boyce fehlen, der sich lieber auf Solopfaden bewegt. Bei Ace of Base ist das Quartett von damals auf Sängerin Jenny Berggren zusammengeschrumpft.
Trotzdem bemüht sich Veranstalter Krampe um Authentizität: „Das Festival soll auch das Lebensgefühl der 1990er Jahre auf das Gelände zaubern.“ Dazu zählen Kiba-Saftbars und typische 90er Jahre Gameshows. „Mr. Zonk“ Jörg Draeger steht live auf der Bühne.
Kiba-Saftbar zum Eurodance
Das Geschäftsmodell setzt auf eine große Kulisse. Mit 20 Euro plus Gebühren ist der Eintrittspreis vergleichsweise überschaubar. Folglich kalkuliert der Veranstalter mit länger auf dem eingezäunten Freigelände hinter der Arena verweilenden Gästen und entsprechenden Umsätzen bei Getränken und Speisen. Das Pils im 0,3-Liter-Becher soll übrigens 3 Euro kosten.
Zusätzliche Pendelbusse im Gespräch
Da am Tag der Sause mit einer verstärkten Anreise mit Bus und Bahn zu rechnen ist, laufen Gespräche mit der Stoag über zusätzliche Pendelbusse zur Neuen Mitte. Krampe: „Die Eintrittskarten berechtigen zur kostenlosen Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.“