Oberhausen. . Das Oberhausener Chemie-Unternehmen Oxea stellt sich neu auf und gründet drei neue Gesellschaften. Der Umzug der Zentrale fast abgeschlossen.
- 111 Mitarbeiter ziehen in diesen Tagen in die neue Firmenzentrale nach Monheim um
- Die Stadt am Rhein erhebt den niedrigsten Gewerbesteuersatz und erntet dafür auch Kritik
- In Oberhausen investiert Oxea einen kleinen zweistelligen Millionenbetrag ins Werk
Die Kartons sind gepackt, spätestens am Wochenende gesellen sich die übrigen der 111 Oxea-Mitarbeiter zu der Abteilung Finanz- und Rechnungswesen, die bereits vor Weihnachten den Umzug in die neue Firmenzentrale nach Monheim angetreten ist. An den Rhein ziehen Mitarbeiter aus dem Einkauf (mit Ausnahme des technischen Einkaufs), der Rechtsabteilung, der Kommunikation, des Marketings und der Business- und Strategie-Abteilung. Der Umzug nach Monheim ist ein Teil einer Unternehmensumstrukturierung, sagt Geschäftsleiter Stefan Hess, verantwortlich für den Bereich Produktion und Technik.
Angeblich ändert sich für Mitarbeiter nichts
Dazu gehört, dass Oxea drei neue Gesellschaften gegründet hat: Die Oxea GmbH, die zukünftig von Monheim aus agieren wird, die Oxea Produktion GmbH & Co KG sowie die Oxea Services GmbH jeweils mit Sitz in Oberhausen. Ziel, so erklärt Hess, seien „transparentere Strukturen sowohl nach innen als auch nach außen“. Dabei handele es sich um einen Betriebsübergang. Für die Mitarbeiter ändert sich laut Hess demnach nichts – abgesehen von denjenigen, die zukünftig von Monheim aus arbeiten. Sie erhalten unter anderem Fahrkostenzuschüsse. Der gesamte Prozess werde vom Betriebsrat eng begleitet, sagt Hess.
In Oberhausen-Holten bleiben rund 1000 Mitarbeiter aus den Bereichen Produktion und Technik, Analytik, Sicherheit und Umweltschutz, Produktionssicherheit und des sogenannten Audit-Systems. Da in Oberhausen einige Räume frei werden, wird es auch am Standort in Holten einige kleinere Umzüge geben.
Als Grund für den Umzug gab die damalige Geschäftsführerin Martina Flöel auch den niedrigen Gewerbesteuersatz in Monheim an. Die Stadt am Rhein nimmt mit 260 Punkten – er wurde jüngst erneut gesenkt – den niedrigsten Satz. Das Unternehmen gab damals an, einen siebenstelligen Betrag durch die weitaus günstigere Gewerbesteuer in Monheim zu sparen. In Oberhausen zahlen Unternehmen mit 550 Punkten mehr als das doppelte.
Oxea-Geschäftsleiter Hess beteuert: „Wir zahlen weiterhin auch hier Gewerbesteuern, da ein nennenswerter Teil der Mitarbeiter in Oberhausen bleibt.“
Engpässe im Werk beseitigen
In Oberhausen investiert Oxea auch in diesem Jahr wieder einen „kleinen zweistelligen Millionenbetrag“, vor allem um Engpässe zu beseitigen. Zwei Anlagen im Bereich der Carbonsäure und des höheren Alkohols werden daher umgebaut, weil die Nachfrage nach diesen Chemikalien gestiegen ist. In Bay City in den USA investiert Oxea 125 Millionen US-Dollar (117 Millionen Euro) in eine neue Propanol-Anlage. Der Bau beginnt gerade, 2018 soll er fertig sein.
Schwieriger Export nach China
Insgesamt bewertet Stefan Hess das Geschäftsjahr 2016 als ein Jahr „mit Licht und Schatten“. Der Export nach China sei aufgrund der Rohstoffpreise schwierig geworden. „Das hat uns zu schaffen gemacht.“
Gleichzeitig hätten sich die Investitionen der Jahre 2009/2010 in die Industrieanlagen zur Herstellung von Carbonsäure und Spezialesther ausgezahlt. Die Esther werden für Weichmacher in Sicherheitsglas gebraucht. „Ein ganz wichtiger Markt für uns“, sagt Hess, der „optimistisch auf das laufende Jahr“ blickt, aber bislang noch keine konkreten Bilanzzahlen nennen kann.