Kabarettist Frank Goosen plauderte im rappelvollen Ebertbad unterhaltsam und intelligent über Fußball
Frank Goosen ist ein echtes Ruhri-Phänomen: Intolerant, wenn es um seine Samstagnachmittagslieblingsbeschäftigung Fußball geht – und dabei ein höchst charmanter Schriftsteller und Plauderer. Tolerant, sogar wenn es um den Revierrivalen Schalke geht, wo er – als bekennender VFL Bochum-Fan – bereits auftrat. Das Vereinskicken und den „Pott” hält Goosen besetzt wie Torwartlegende Sepp Meier seinen „Kasten”.
Egal. Jeder, der es schafft zu einem Männer-Thema wie Fußball derart viele Frauen anzuziehen, verdient Respekt: Im Ebertbad steht's unentschieden zwischen den Geschlechtern, und es liegt nicht daran, dass Goosen, wie der 43-Jährige bemerkt, „39 Kilo abgenommen” hat und sich immer noch „töfte” fühlt. Sie wollen wissen, warum ihre Kerle am Samstagnachmittag verschwinden und sich den restlichen Sonntag auf der Couch erholen müssen.
Ins Stadion - weil Samstag is
Fußballlogik ist so einleuchtend wie ein Zirkelschluss: Samstag geht man ins Stadion. Und warum? „Weil Samstag is.” Und so klar, wie die Antwort auf „ich geh mal pissen” unbedingt „bring eins mit” lauten muss. Bier natürlich. Außer beim „Erzfeind” München, denn dort darf keines auf die Gästetribüne gebracht werden, spottet Goosen, aus Angst, man könnte es auf die Fans werfen. So ganz hat er die 5 zu 6 Heimniederlage des VfL gegen die Bayern vor langer Zeit nicht verarbeitet. Es schwelt, wie seine Liebe zum Verein: „Wer VfL-Fan ist, muss leiden können”, bekennt er. Und das ist gut für das Publikum, das einen Abend mit klugem Spielwitz erlebte. devo