Oberhausen. . Die Bürger sind mit dem Angebot in ihrem Stadtteil zufrieden. Das ergab das NRZ-Bürgerbarometer. Cafés in der Innenstadt, Traditionshäuser in den Außenbezirken.
Die Bürgerbarometer-Macher stellten im großen Kapitel „Leben in Oberhausen“ unter anderem Fragen nach der Zufriedenheit mit bestimmten Teilen des gesellschaftlichen Lebens – und hatten Ergebnisse, die nach Stadtbezirken aufgeteilt sind. Unterschiedliche Beurteilungen fanden sich meist nur in Nuancen, aber ein positiver Ausrutscher wirkt doch überraschend: Die Zufriedenheit mit dem gastronomischen Angebot ist am größten in Osterfeld, mit knapp 60 Prozent, die sich mit „Sehr zufrieden“ und „Zufrieden“ äußerten. Alt-Oberhausen und Sterkrade kommen in diesem Punkt nur auf knapp 50 Prozent.
Das Ergebnis verblüfft deshalb, weil schon von der nackten Anzahl gastronomischer Betriebe (und erst recht Schankwirtschaften) Osterfeld in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr gelitten hat. Das Stadtteil-Magazin „Kickenberg“ hat erst vor einem knappen Jahr festgestellt, dass es in Oberfeld 1960 mindestens 70 Schankwirtschaften gegeben hatte, jetzt sei ihre Zahl „an zwei Händen abzulesen“.
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Worauf ist die positive Beurteilung zurückzuführen? Hat sich mit der Schrumpfung etwa die Qualität verbessert? Walter Paßgang (71) lebt sein Leben lang (bis auf die ersten vier Monate) in Osterfeld, war lange im Bürgerring tätig und ist derzeit Vorsitzender im Förderkreis der Burg Vondern: „Ist die Umfrage vielleicht nur in Osterfeld-City gemacht worden?“, ist seine spontane Reaktion auf das Umfrageergebnis: „Dann kann ich das erklären. Das Bistro der Metzgerei Surmann ist ebenso große Klasse wie das ‘Jederman’ am Markt beliebt ist.“
Treffpunkte in Klosterhardtund Rothebusch
Eine ähnliche Vermutung äußert der (Nicht-Osterfelder) Gastro-Kenner Hajo Sommers: „Und sonst noch? Viel ist da nicht.“ Die Osterfelderin Uschi Wischermann-Bruckschlegel (Parkhotel Bockmühle) sieht das schon differenzierter: „Natürlich wird zunächst auf Osterfeld-City geguckt, da ist in der Tat nicht mehr viel. Aber blickt man nach Klosterhardt oder Rothebusch, muss man schon sagen, dass sich die bestehenden Betriebe sehr wohl sehen lassen können.“
In der Tat gibt es Gaststätten, die die Tradition der „Vereinsheimat“ nach wie vor pflegen und sich dabei auf veränderte Umfelder eingestellt haben: „Haus Koopmann“ in Eisenheim ist nach wie vor eine beliebte Anlaufstelle, das griechische „Restaurant Aphrodite“ in Rothebusch ist ein Treffpunkt für Nachbarn, Vereine und Sportler. „Schön, dass es diese Treffs immer noch gibt“, urteilt Walter Paßgang, der an das Engagement von Wirtsleuten appelliert, mit dem „die Leute vom Sofa und dem Fernseher geholt“ werden müssten.