Königshardt. . Das Teichwasser sprudelt aus den Tiefen eines Brunnens. Angler kommen aus dem gesamten westlichen Ruhrgebiet zum Forellenhof Kiefer.

Was für ein Gelände! Direkt an der Autobahn 2. Nur ein Erdwall und eine dichte Baumreihe trennen das Areal von der viel befahrenen A 2. Doch hier herrscht Idylle. Sechs Teiche schmiegen sich am das Wäldchen im Hintergrund. Angler stehen entspannt an den Ufern und dürfen mit einem guten Fang rechnen.

Der Forellenhof Kiefer an der Erzberger Straße ist seit fast vier Jahrzehnten eine gefragte Adresse für Petri-Jünger aus der ganzen Region, die hier Lachs- und Regenbogenforellen, aber auch Karpfen, Schleie, Stör, Wels, Zander und weitere Fische angeln.

Seit 2015 setzt Thorsten Kiefer als Geschäftsführer der Forellenhof Kiefer GmbH die unternehmerischen Akzente, eingebunden in eine beachtliche Familientradition: Urgroßvater Josef führte an der Erzberger Straße einst einen Mühlenbetrieb mit Kolonialwarenhandel. Der Großvater, ebenfalls mit dem Vornamen Josef, eröffnete später eine Fleischerei. Damals gab’s auf dem Gelände hinter dem Geschäftshaus aus dem Jahr 1900, das die Familie 1920 erwarb, noch eine Viehweide und eine Blumenwiese. Von Teichen keine Spur.

Verführerischer Räucherduft

Dann die Kehrtwende: Der Vater von Thorsten, Johannes Kiefer, gründete 1977 den Forellenhof. „Mir war damals klar, dass die Fleischerei an diesem Standort keine große Zukunft mehr haben würde.“ Als Jäger und Angler lag da der Gedanke gar nicht so weit entfernt, das Areal für eine Teichanlage zu nutzen.

Leckere Aussichten: Thorsten Kiefer im Fischladen.
Leckere Aussichten: Thorsten Kiefer im Fischladen. © FUNKE Foto Services

Das Grundstück ist – geologisch gesehen – bestens geeignet, denn es gibt mächtige Ton-Schichten. Günstige Voraussetzungen für die Neuanlage von Gewässern. Ein 80 Meter tiefer Brunnen wurde mit entsprechender, wasserrechtlicher Genehmigung gebohrt. Er speist seitdem die Teiche, deren Anzahl Schritt für Schritt erhöht wurde, mit frischem Quellwasser.

Der Forellenhof ist nicht nur Angel-Areal, sondern auch gefragter Treffpunkt für ein Pläuschchen. Da gibt es einen Imbiss, in dem sich die Angler zum Beispiel mit einem Bierchen oder einem frischen Kaffee versorgen können. Da hat auch ein Fischladen geöffet, der einen verführerischen Räucherduft verströmt und Fisch-Leckereien bietet. Melanie Kiefer, die Ehefrau von Thorsten, dekoriert gekonnt die Ware.

An Teich Nr. 3, weiter hinten auf dem Gelände gelegen, treffen wir Suadin Muratovic (25), der ein gutes Beispiel für die treue Forellenhof-Kundschaft ist: „Ich komme schon seit Kindheitstagen hierher“, erzählt er. Erst mit dem Vater, jetzt mit Freunden aus dem Angelhobby. Er reist eigens aus Duisburg an. Königshardt ist überall gefragt.