Oberhausen. . „Actopolis“ legt los – in der ersten Septemberhälfte werden die Oberhausener an vielen Punkten in der Stadt verblüffenden Kunstaktionen begegnen.

  • „Actopolis – Die Kunst zu handeln“ setzt sich mit dem Leben in der Stadt auseinander
  • Vom Kaugummi-Museum bis zum Schrebergarten auf der Marktstraße reicht das Programm
  • Vom 1. bis 11. September ist das „Stadtzentrum“ im Hauptbahnhof zentrale Anlaufstelle

Auf der Marktstraße entsteht derzeit ein Kleingarten, reichlich Mutterboden ist schon da! An der Lothringer Straße 60 öffnet im 4. Stock eine Aussichtsplattform! Auf dem Bahnhofsvorplatz gibt es einen Nachmittag lang sogar Tipps zum Schreiben von Liebesbriefen! Klingt ein wenig verrückt? Ist alles Kunst!

„Actopolis – die Kunst zu handeln“ wirbelt in der Zeit vom 1. bis zum 11. September durch Oberhausen. Das internationale Projekt geht unter der Federführung von Urbane Künste Ruhr (Gelsenkirchen) mit dem Goethe-Institut über die Bühne. Das Theater Oberhausen ist Partner; das hier bereits bestens bekannte Künstlerkollektiv „Geheimagentur“ begleitet mit seinen Geheimagenten das Programm. Wie stets bleiben die Geheimagenten dabei inkognito.

Monster aus den Bergwerkstiefen

„Wir bauen eine neue Stadt“, sagen die Geheimagenten, die hier also nicht namentlich benannt werden können. Und dabei setzen sie auf die Mithilfe der Oberhausener. Alle sind eingeladen, zur Eröffnung des Programms am Donnerstag, 1. September, ins „Stadtzentrum“ zu kommen, gelegen im Hauptbahnhof (direkt gegenüber vom Postpaketzentrum). Um 19.30 Uhr gibt es dort jede Menge Detail-Infos zum Programm, vielleicht auch ein Tischtennis-Match alte Stadt gegen neue Stadt. Das „Stadtzentrum“ hat vom 1. bis 11. September täglich von 12 bis 24 Uhr geöffnet. Spontanes Vorbeischauen erwünscht. Von hier starten auch Führungen zu einzelnen Actopolis-Aktionen.

„Actopolis bringt die Kunst in den Alltag“

Informationen zum Programm gibt es auch online unter www.urbanekuensteruhr.de und unter www.actopolis.de. Alle Veranstaltungen sind gratis, inklusive Eröffnung am 1. September, 19.30 Uhr, „Stadtzentrum“.

Intendant Peter Carp unterstreicht die besondere Bedeutung des Projekts. „Wir sind froh, als Partner dabei zu sein. Actopolis bringt Kunst in die Stadt und in den Lebensalltag.“

Susanne Kudielka und Kaspar Wimberley eröffnen zum Beispiel ein Kaugummi-Museum in einem Ladenlokal an der Marktstraße 107, wobei Kaugummi-Reste auf altem Pflaster auch für die alte Stadt stehen. Künstler Lars Moritz lässt ein Monster aus den Tiefen alter Bergbauschächte ausbrechen und durch Oberhausen streifen. Denise Ritter wird auf den verlassenen Gleisen 2 und 3 des Hauptbahnhofs eine elektroakustische Klanginstallation verwirklichen, die die lokale Freizeit- und Vergnügungskultur hörbar macht. Und beim Theaterfest am Sonntag, 4. September, ab 14 Uhr wird der Platz am Theater zum Kristallisationspunkt vieler Actopolis-Programme.

Internationales Projekt

Actopolis ist international. Das Projekt nimmt die Zukunft des Stadtlebens entlang der Balkanroute ins Visier: Ankara/Mardin, Athen, Bukarest, Belgrad, Zagreb, Sarajevo – Künstler aus Südosteuropa reisen an und zeigen ihre Werke und Performances im „Stadtzentrum“. Oberhausener können sich noch als Botschafter und Mitstreiter melden (Mails bitte an info@geheimagentur.net). Tipp: Der Kleingarten auf der Marktstraße kann gemietet werden.