Oberhausen.. In Oberhausen-Holten wurde am Abend ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt. Auch die Autobahn 3 war dafür ab 19.30 Uhr gesperrt.
Ein dumpfer Knall ist am Dienstagabend deutlich zu hören gewesen. Der Boden hat vibriert: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat auf dem Waldteichgelände in Oberhausen-Holten gegen 20.11 Uhr eine Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt. Die in drei Metern Tiefe liegende Bombe war eigens dafür mit 160 Tonnen Sand abgedeckt worden.
Das Weltkriegsrelikt war am Dienstagmorgen entdeckt worden. Bodenuntersuchungen hatten den Verdacht auf einen Blindgänger nach der Auswertung von Luftbildaufnahmen bestätigt. Eine herkömmliche Entschärfung sei nach Angaben der Stadtverwaltung keine Alternative zur Sprengung gewesen: Der Zünder der Bombe war bereits zu stark beschädigt.
Für die Sprengung wurde die Autobahn 3 zwischen den Kreuzen Oberhausen und Oberhausen-West ab circa 19.30 Uhr gesperrt. Autofahrer mussten über die A 42 und die A 516 ausweichen. Staus gab es dennoch. Auch die Bahnstrecke zwischen Oberhausen-Sterkrade und Dinslaken wurde am Abend für rund eine Stunde für den Verkehr gesperrt. Statt dessen sollten Busse eingesetzt werden.
1000 Anwohner waren betroffen
Im Umkreis von 500 Metern um die Fundstelle mussten 1000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Sieben davon wurden aufgrund von Alter und Krankheit liegend transportiert. Das Gemeindehaus an der Hiesfelder Straße stand ihnen während der Sperrungen zur Verfügung. Im Norden der Stadt waren 19 Sperrpunkte eingerichtet, ab denen eine Weiterfahrt für die Dauer der Sprengung nicht mehr möglich war.
An die Funde müssen sich Anwohner und Pendler wohl gewöhnen: Bereits am Montagabend waren der Bahnverkehr und die A 3 für mehr als eine halbe Stunde für die jüngste Entschärfung gesperrt. Auch dabei kam es zu Verkehrsbehinderungen. Schon in der vergangenen Woche hatte ein weiterer Bombenfund für Verwirrungen gesorgt. Die Stadt hatte die Entschärfung zunächst auf den Nachmittag, in den Feierabendverkehr, gelegt. Auf Intervention des Innenministeriums wurde sie auf den Mittag des folgenden Tages verschoben.
Auf dem Gelände am Waldteich bereitet Thyssen-Krupp den Bau eines Röhrenlagers vor. Weitere Bombenfunde in den nächsten Tagen dürften daher nicht ausgeschlossen sein. Ruhe herrscht dagegen inzwischen ganz in der Nähe am Holtener Feld, das ebenfalls nahe am Oxea-Gelände liegt. Dort waren zu Jahresbeginn bei Arbeiten für die Emscher-Renaturierung acht Fliegerbomben entdeckt und dann vom Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft worden. Am Holtener Feld sind wohl vorerst keine weiteren Funde zu erwarten.