Oberhausen. In Oberhausen-Holten sollte am Nachmittag eine Fünf-Zentner-Bombe entschärft werden. Doch die geplante Entschärfung in der Rushhour wurde abgesagt.

Nach einem Veto des Innenministeriums hat die Stadt Oberhausen die für den Nachmittag geplante Bombenentschärfung in Oberhausen-Holten abgesagt. Der Grund: Die Sperrung der Autobahn 3 hätte in der Rushhour für ein riesiges Verkehrschaos im Ruhrgebiet gesorgt.

Auch die A3 und die Bahnlinie in Richtung Niederrhein liegen in den Zonen, die von der Sperrung betroffen sind.
Auch die A3 und die Bahnlinie in Richtung Niederrhein liegen in den Zonen, die von der Sperrung betroffen sind. © Stadt Oberhausen | Unbekannt

Jetzt soll die Fünf-Zentner-Bombe, die am Montag auf dem Waldteichgelände gefunden worden war, erst im Laufe des Dienstags entschärft werden. Wann genau, das ist derzeit noch nicht bekannt. Die Stadt Oberhausen, deren Krisenstab die Bombenentschärfungen koordiniert, werde dies am Dienstag bekannt geben, erklärte Stadtsprecher Martin Berger.

Zunächst hatte die Stadt die Entschärfung des Blindgängers für 16 Uhr am Montag geplant. Dafür war alles organisiert: Die Autobahn sollte zwischen den beiden Autobahnkreuzen Oberhausen und Oberhausen-West komplett gesperrt werden, entsprechende Hinweise im Internet und an die Medien waren rausgegangen. Auch die Bahn hatte die Zugausfälle auf den drei Linien RE5, RB33 und RB35 bereits zwei Stunden zuvor kommuniziert. Die Autobahnpolizei wartete nur noch auf das Go des städtischen Krisenstabs, um die A3 für den Verkehr zu sperren.

Bombenentschärfung sollte nicht im Feierabendverkehr stattfinden

Auch interessant

Doch das Go kam nicht. Dafür aber kurz vor der geplanten Entschärfung die Anweisung aus Düsseldorf, die Autobahn wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens frühestens ab 18 Uhr zu sperren und damit auch die für 16 Uhr geplante Bombenentschärfung entsprechend zu verschieben. Aus organisatorischen Gründen kam für die Stadt Oberhausen dies aber nicht mehr in Frage, auch wenn die Bezirksregierung den Kommunen in einem Erlass die zügige Entschärfung von Fliegerbomben nach deren Entdeckung mittlerweile vorschreibt.

Auf den Zeitpunkt 16 Uhr hätten sich übrigens alle Beteiligten im städtischen Krisenstab - in dem alle beteiligten Behörden vertreten sind - geeinigt, so Berger weiter. Eine Entschärfung um 18 Uhr habe die für die Absperrung zuständige Autobahnmeisterei "aus welchen Gründen auch immer nicht realisieren können", so Berger weiter.

Jetzt soll Peter Giesecke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst mit seinem Trupp am Dienstagvormittag oder -mittag erneut in Holten anrücken.