Stadtmitte.

Diese Brunnengeschichte vom Saporishja-Platz möchte sich einfach nicht verflüssigen. Die gute Nachricht: Facharbeiter haben eine defekte Steuereinheit am dortigen Brunnen ausgemacht und bereits Hand angelegt.

Die schlechte Kunde: Am Dienstagnachmittag gab es nach zuvor munter sprudelnden Düsen schon wieder eine Trockenzeit. In den vergangenen vier Jahren hat die als harmloses Wasserspiel gedachte Verzierung damit ein waschechtes Wechselbad der Gefühle erzeugt. Aber der Reihe nach.

Ein kleines Rinnsal statt spektakulärenr Wassertricks

2012 machten zunächst Gerüchte über einen geheimen Großspender die Runde. Dieser, so die Vermutung, soll der Innenstadt einen neugestalteten Brunnen samt Wasserspielanlage spendieren. Unsere Redaktion fand damals heraus: Bei dem versteckten Gönner handelte es sich um den damaligen Centro-Geschäftsführer Paul Healey. Die Sache stimmte also. Der Geschäftsmann übernahm letztlich die Kosten für den Bau und die Installation. Das Geld für den Betrieb des 20 Meter langen und vier Meter breiten Wasserspiels musste die Stadt aufbringen.

So weit, so unkompliziert: Doch richtig flüssig lief es bei der Brunnenanlage nicht lange. Die Fontänen sprudelten zwischenzeitlich gar nicht oder verursachten am Saporishja-Platz nur ein kleines Rinnsal statt der versprochenen spektakulären Wassertricks.

Bei späteren Wartungen sollen fehlende Schmutzsiebe und unzureichende Belüftung des Elektronikschachtes den störungsfreien Betrieb verhindert haben. Das mittlerweile für die Wartung beauftragte Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) sprach schon im Jahr nach der Übernahme des Brunnens von Folgekosten von bis zu 15. 000 Euro.

Regelmäßige Wartung nötig

Immerhin sprudelte der Brunnen nach neuerlichen Reperaturen wieder. Zumindest bis gestern. In der vergangenen Woche stiegen Facharbeiter in den Schacht zur Elektroniksteuerung, um dort die wartungsbedürftige Steuereinheit auszutauschen.

Wer bereits häufiger am späten Abend auf dem Platz die Fontänen vermisst haben sollte, der muss sich nicht wundern. Denn der Brunnen rauscht planmäßig absichtlich nicht rund um die Uhr. Mit einer Zeitschaltuhr wird zunächst das Wasserspiel gesteuert, bis eine feste neue Steuereinheit eingebaut ist. Von 9 bis 21 Uhr soll es so auf dem Saporishja-Platz nass werden. An den Donnerstagen verzichtet man übergangsweise sogar komplett auf das Wasser. Der Feierabendmarkt soll schließlich keine feuchten Füße bekommen. Die servierten Leckereien möchte keiner verwässert vom Teller schlemmen.

Da die Brunnenanlage nicht durch eine Steinkante abgegrenzt wird, ist sie begehbar. Vor allem Kinder, so wie es das Konzept des Wasserspiels vorsieht, tollen oftmals zwischen den 18 Düsenfontänen umher. Das, so erklären Facharbeiter, mache auch künftig eine regelmäßige Wartung und Pflege des Brunnens nötig, da Düsen von Störgegenständen wie kleinen Steinen befreit und die Filter ausgewechselt werden müssen. Die Hoffnung: Irgendwann läuft es flüssig.