Oberhausen. . Das Reisebüro von Rita Stein und Karl-Heinz Frenzel an der Friedrich-Karl-Straße in Oberhausen ist ausgebrannt. Polizei geht von Brandstiftung aus.

Rita Stein steht am Mittwoch auf dem Gehweg der Friedrich-Karl-Straße 67. Die Geschäftsfrau telefoniert unentwegt. Es ist so viel zu regeln. In der Nacht ist das Reisebüro abgebrannt, das sie gemeinsam mit ihrem Bruder Karl-Heinz Frenzel betreibt. Rita Stein sagt: „Um 3.30 Uhr habe ich den Anruf von der Polizei bekommen.“ Sie habe zunächst gefragt: „Ist mal wieder eingebrochen worden?“ Schlimmer, habe man ihr gesagt. „Es brennt.“ Da habe sie sich sofort angezogen und sei los gefahren. „Seitdem bin ich hier“, erzählt sie.

Kundenunterlagen sind unversehrt

Vor dem Reisebüro liegen verkohlte Stühle. Innen ist alles schwarz und riecht streng nach Rauch. „Da darf man ohne Atemschutz gar nicht rein“, erzählt Rita Stein. Und sie sagt auch, dass ihr Büro komplett ausgebrannt sei. Glück im Unglück: Die Ordner mit den Unterlagen der Kunden überstanden die Flammen unbeschadet. „Wir hängen hier jetzt ein großes Schild auf und richten im Lager ein provisorisches Reisebüro ein“, sagt Rita Stein tatkräftig.

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Der Betrieb laufe weiter in dem Haus, das Rita Stein auch gehört. Zusammen mit ihrem Bruder betreibt sie übrigens noch drei weitere Reisebüros in Duisburg. Oberhausen sei die zweite Filiale gewesen. „Vor 40 Jahren haben wir hier eröffnet“, sagt sie. Da habe die Stadt geblüht. „Bis vor zehn Jahren war ich noch ganz glücklich hier“, deutet sie auf die Umgebung, die fehlenden Geschäfte, den tristen Bauzaun rund um die Fläche für das neue Gebäude der Agentur für Arbeit. Wenn ihr das Haus nicht gehören würde, wäre sie schon nicht mehr dort. Andererseits sei das Geschäft auch ihr Baby. Und das wird gerade schon wieder umsorgt. Die Telekom, die EVO, Angestellte eines Sanitärtechnikgeschäftes - alle sind Ort. Karl-Heinz Frenzel kümmert sich. In den Geschäftsräumen suchen Kriminalbeamte am Mittag noch nach der Brandursache.

Nachbarn hatten die Feuerwehr gerufen

Später zeigt sich, die Geschäftsfrau lag mit ihrer Vermutung eines Einbruchs richtig. Die Polizei bestätigt das. Das Feuer sei dann gelegt worden. Den Schaden beziffern die Brandermittler auf 60.000 Euro. „Einbrüche hatten wir schon öfter“, sagt Rita Stein, „ein Feuer noch nie.“ Sie ist froh, dass den Hausbewohnern nichts passiert ist. Eine Familie, die direkt über dem Reisebüro wohnt, hatte den Qualm bemerkt und die Feuerwehr gerufen. Polizeibeamte waren noch vor der Feuerwehr am Brandort und begleiteten die Hausbewohner sicher ins Freie.