Sterkrade. . Starkregen hatte am 30. Mai in Teilen von Oberhausen für starke Überschwemmungen gesorgt. Bezirksvertretung Sterkrade diskutiert über Konsequenzen

In den Morgenstunden des 30. Mai hieß es vor allem in einigen Teilen Sterkrades „Land unter“. Ein Unwetter mit enorm starken Platzregen hatte zu Überschwemmungen, gerade im Bereich der Tirpitz- und der Eichelkampstraße, gesorgt und großen Sachschaden verursacht. Die Frage, wie künftig solche Schadensfälle verhindert werden können, beschäftigte nun auf Antrag von SPD und Grünen die Bezirksvertretung Sterkrade.

Die Aufforderung der rot-grünen Koalition: Die Verwaltung und die zuständige Stadttochter, die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH (WBO), sollen Planungen in die Wege leiten, um Lösungen für die besonders stark getroffenen Gebiete in Sterkrade zu finden.

„Unser Oberhausener Kanalnetz ist nicht unterdimensioniert, überaltert oder marode“, stellte zunächst Bernhard Klockhaus, Fachbereichsleiter städtebauliche Sondermaßnahmen, klar. Nicht Fehler in der Planung des städtischen Kanalnetzes hätten dafür gesorgt, dass Keller oder Tiefgaragen an diesem Tag vor allem in Sterkrade vollliefen. Vielmehr hätten sich Stadt und WBO an den im Kanalbau üblichen Bemessungsgrundlagen orientiert und diese auch so angewendet.

Vorschlag: Regenrückhaltebecken errichten

Der überaus starke Regen habe die Kanäle schlicht überfordert. In Oberhausen seien an diesem Tag in einer Stunde auf einen Quadratmeter 72 Liter Regen gefallen, die Kanäle schaffen etwa zwölf Liter, gab WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff am Tag des Unwetters bekannt.

„Man kann das Wasser nicht allein durch Kanäle abführen“, gab Klockhaus nun gegenüber den Bezirkspolitikern zu bedenken. „Es braucht Räume, um Wasser zurückzuhalten.“ Darum hat sich der Fachmann dafür ausgesprochen, im Bereich des Parkplatzes an der Eichelkampstraße ein Regenrückhaltebecken zu errichten. „Das müssen wir prüfen.“

Viele andere Möglichkeiten, Überschwemmungen in der Zukunft zu vermeiden, gebe es ansonsten in diesem Bereich Sterkrades nicht. „Die Eichelkampstraße ist der tiefste Punkt in der Sterkrader Innenstadt“, gab Klockhaus an. Nicht umsonst stünde dort ein Pumpwerk der Emschergenossenschaft.

„Wir können nicht alles regeln“, zeigte sich auch der CDU-Politiker Holger Ingendoh davon überzeugt, dass nicht für alle Eventualitäten vorgesorgt werden könnte. Jedoch sollte im Rahmen der Möglichkeiten alles unternommen werden, „dass Anwohner nicht alle drei Jahre ihr Auto aus dem Wasser holen müssen“. Ingendoh griff darum die Idee des Regenrückhaltebeckens unterstützend auf.

Ein Sterkrader Bürger, der als Anwohner eines Hauses an der Tirpitz-/ Ecke Augustastraße hautnah die Überschwemmungen miterlebt hat, meldete sich in der Bezirksvertretung zu Wort und schilderte noch einmal eindringlich, wie hoch das Wasser stand. Ein Ortstermin soll in Kürze mit allen Beteiligten stattfinden.