Oberhausen. . Bei der Bilfinger-Tochter Babcock Borsig Steinmüller sollen 150 Stellen abgebaut werden. Es wäre der dritte Abbau innerhalb von zwei Jahren.
Die Bilfinger-Tochter Babcock Borsig Steinmüller (BBS) will erneut Personal abbauen. „Es geht um weitere 150 Stellen, davon rund 85 bis 90 in Oberhausen, die bis vor den Sommerferien gestrichen werden sollen“, sagt der stellvertretende Betriebsratvorsitzende Lutz Huwald. Es wäre der dritte Stellenabbau innerhalb von zwei Jahren. BBS hätte dann ab Sommer bundesweit statt ehemals etwa 1200 nur noch rund 700 Mitarbeiter, davon 250 am Standort Oberhausen.
Schlechte Stimmung in der Belegschaft
„Die Stimmung in der Belegschaft ist äußerst schlecht“, sagt Betriebsratschef Frank Koconka. 2014/15 wurden 120 Stellen abgebaut, weitere 299, davon 130 in Oberhausen, folgten in den vergangenen Monaten und noch mal 101 stehen zur Debatte, die eigentlich gesichert werden sollten. Doch die Gespräche zwischen den Tarifvertragsparteien über einen Sanierungstarifvertrag ruhen, das Unternehmen habe die Gespräche im März auf Eis gelegt, sagt Huwald.
Die Begründung: Eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2018 könne doch nicht gegeben werden, das im Dezember vereinbarte Ergebnis für den Abschluss eines Sanierungstarifvertrags sei nicht mehr zu halten. Am 1. Juni soll der Wirtschaftsausschuss – in ihm beraten Arbeitnehmervertreter und Firmenleitung über wirtschaftliche Angelegenheiten eines Unternehmens – dezidierte Wirtschaftszahlen erhalten. „Juristen und Berater werden sie prüfen“, so Huwald.
Folgen der Energiewende
Auf Anfrage bestätigt Bilfinger, dass man Gespräche mit den Sozialpartnern führe, wie Maßnahmen für die Restrukturierung konkret ausgestaltet werden können. Ziel sei es, für die betroffenen Mitarbeiter möglichst sozialverträgliche Lösungen zu finden.
Die Konzernsparte Power, zu der auch BBS gehört, leidet unter den Folgen der Energiewende. Immerhin konnte ein Neun-Millionen-Euro-Auftrag aus Polen gewonnen werden.
Zu wenige Aufträge
BBS modernisiert und saniert Kohlekraftwerke. Es gehört zur Sparte Bilfinger Power, die der Konzern verkaufen möchte.
IG Metall und Betriebsräte machen die von der Koalition propagierte Energiewende – weg von Kohlekraftwerken, hin zu erneuerbaren Energien – für die schlechte Auftragslage der Branche verantwortlich.