Oberhausen. . Oberhausener Kliniken spüren allmählich den Mangel an Nachwuchs und werben verstärkt um junge Leute: Hilfen bei Wohnungssuche, Computer als Geschenk.
Hilfe bei der Wohnungssuche, ein Laptop als Geschenk für die Auszubildenden, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Die Krankenhäuser in Oberhausen wetteifern um Pflegepersonal. Denn Fachkräfte in diesem Bereich sind rar – und alle Klinikchefs wissen: Es wird noch schlimmer.
Die Anzahl der pflegebedürftigen, meist älteren Menschen steigt stetig an. Nach Studien des Instituts für Wirtschaftsforschung RWI benötigt die Pflegewirtschaft allein in den nächsten zehn Jahren mehr als 77.000 zusätzliche Fachkräfte und fast 200.000 Hilfskräfte.
Sehr gute Chance auf Übernahme
Das Katholische Klinikum Oberhausen (KKO) – mit seinen drei Standorten St. Clemens, St. Marien und St. Josef – gilt mit den dort insgesamt beschäftigten 830 Pflegefachkräften als größter örtlicher Arbeitgeber in diesem Sektor. Noch sehe die Pflegesituation in den KKO-Häusern „recht gut aus“, betont Sprecherin Annette Kary. Zwar komme es ab und an zu Engpässen, aber bislang habe das Haus alle Klippen umschiffen können – „vor allem, weil wir mit allen Hochschulen eng zusammenarbeiten.“
Und auf den eigenen Nachwuchs setzen: Allein in diesem Jahr stellt das KKO für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegefachkraft 50 Azubis ein. Chance auf Übernahme: sehr gut.
Um an weitere Fachkräfte zu kommen, nutzt das KKO die eigene Homepage, schaltet Inserate, ist in sozialen Netzwerken vertreten und bieten Schülerpraktika an. Pluspunkte will das Haus mit Karriereplanung, einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Fort- und Weiterbildung sammeln.
Versorgung der Früh- und Neugeborenen sichergestellt
Auch das Evangelische Krankenhaus Oberhausen (EKO) sieht sich mit seinen rund 500 Pflegekräften noch im grünen Bereich. „Ein Fachkräftemangel ist bei uns bisher nur in der Neonatologie spürbar“, sagt EKO-Sprecherin Pia Voigt. Durch einen individuellen Personaleinsatz sei die Versorgung der Früh- und Neugeborenen aber sichergestellt. Die Aus- und Fachweiterbildung für diese Station nehme Jahre in Anspruch, es gebe auf dem Stellenmarkt nur wenige Fachkräfte. „Aber wir suchen.“
Rund 40 Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Kinderkrankenpflegerinnen bildet das EKO jährlich aus. Möglichst viele Absolventen werden in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Mindestens zwölf seien es in diesem Jahr. „Aber wir sind auch offen für Bewerbungen aus dem Ausland.“
Neben einer betrieblichen Altersversorgung lockt das Haus mit Fort- und Weiterbildung sowie einer betrieblichen Gesundheitsförderung. Dazu zählen die „aktive Mittagspause und die mobile Massage“. Eltern mit Kindern unter drei Jahren können die hauseigene U3-Betreuung nutzen. Allen EKO-Mitarbeitern stehen vergünstigte Bus- und Bahnfahrkarten zur Verfügung. Und an Interessenten aus den Nachbarstädten gewandt: „Wir helfen bei der Wohnungssuche.“