Oberhausen. . Starkomponist Hans Zimmer lockte 10.000 Fans in die Arena Oberhausen. Der Oscarpreisträger erzeugte Gänsehaut, als er Prince' “Purple Rain“ spielte.

Nach 110 Konzertminuten wirft Star-Komponisten Hans Zimmer am Freitagabend sein Konzert-Drehbuch über den Haufen: Der 58-jährige Filmmusik-Maestro greift bei seiner ersten Konzert-Tournee überhaupt in der Oberhausener König-Pilsener-Arena zur Gitarre und spielt mit der Band zur purpurnen Bühnen-Beleuchtung „Purple Rain“ - eine Hommage an den verstorbenen Ausnahme-Musiker Prince. Tränen, Taschentücher, Gänsehaut – 10.000 Fans singen in der ausverkauften Halle mit.

"Purple Rain" - Gänsehaut bei Prince-Hommage

„Wir haben einen der größten Künstler der Welt verloren“, sagt der deutsche Oscarpreisträger, der die begehrte Trophäe 1995 für die Musik zu „König der Löwen“ gewann. „Ich habe mit meiner Band im Bus gesessen und wir waren uns einig: Wir müssen das heute Abend einfach spielen.“ Das Stück wurde nach Informationen unserer Redaktion erst wenige Momente vor dem Konzert geprobt - eine Suite aus dem Film „Rain Man“ dafür kurzfristig gestrichen. Hunderte Handy-Displays verwandeln den Innenraum der Arena in ein Lichtermeer.

Hans Zimmer hat sich gute Freunde an seine Seite geholt („Meine Familie steht hier auf der Bühne hinter mir“): Dazu zählt Gitarrist Johnny Marr, der einst die britische Indie-Rock-Gruppe „The Smiths“ („Bigmouth strikes again“) mit dem Sänger Morrissey gründete. Ebenso ist in Oberhausen Mike Einziger von der amerikanischen Crossover-Band „Incubus“ dabei. Beide garnieren nicht nur die Prince-Hommage, sondern auch Zimmers große Klangteppich des Abends.

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70-Mann-Orchester - Akustik an der Belastungsgrenze

Hans Zimmer setzt drei Stunden lang auf die Wucht seiner Kompositionen. „Fluch der Karibik“ und „Der König der Löwen“ - vor allem aber „The Dark Knight“, „Da Vinci Code“, „Interstellar“ und „Inception“ bringen voluminösen Bombast, der die Akustik in der Arena an ihre Belastungsgrenzen führt. Orchester und Chor verschmelzen samt der aggressiven Stroboskop-Lichtkegeln mit Bass und Synthesizern. Ein 70-Mann-Orchester sorgt für Fülle. Hans Zimmer ruft die wechselspielerischen Emotionen seiner Film ab - 10.000 Fans feiern ein Konzert zwischen hämmernden Melodien und elektrisierenden Gänsehaut-Momenten.

Seit 34 Jahren komponiert der gebürtig aus Frankfurt stammende Komponist Filmmusik, anders als bei seinem Kollegen Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod“) wagt sich der bühnenscheue Musiker aber zum ersten Mal auf Europatournee. So spielte er vorher gerade einmal eine Handvoll Filmmusik-Konzerte. Im Oktober 2000 vor 3500 Fans im belgischen Gent oder 2014 in der englischen Hauptstadt London.

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Hans Zimmer ringt nach deutschen Vokabeln

Zimmer zog mit seiner Familie schon im Kindesalter von Deutschland nach England um. Arbeitet und lebt heute in Santa Monica vor den Toren der Traumfabrik Hollywood. „Manchmal suche ich nach den richtigen Worten“, sagt Zimmer. „Aber das Gute ist, dass mich die Band nicht versteht, wenn ich auf der Bühne Deutsch spreche.“

Ein Großteil der Karten für das Konzert in Oberhausen war binnen weniger Wochen vergriffen. Ob er die noch bis 5. Juni andauernde Tournee wiederholt, sei, wie es im Umfeld des stark beschäftigten Komponisten heißt, unklar. Am 28. April (Donnerstag) tritt Zimmer in der Lanxess-Arena in Köln auf. Es ist der letzte Tour-Termin in Deutschland.

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