Oberhausen. . Die Belastung an der Mülheimer Straße ist viel zu hoch – die Stadt prüft Gegenmaßnahmen. Das Feinstaubproblem wurde dagegen in den Griff bekommen.

Die Schadstoffbelastung an der Mülheimer Straße ist weiter zu hoch – auch 2015 wurden die Grenzwerte beim Stickstoffdioxid (NO2) überschritten. Dieser liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³), laut Angaben des Umweltbundesamtes wurden aber 53 µg/m³ gemessen. „Und die Tendenz ist wohl eher noch leicht steigend, denn fallend“, sieht Umweltdezernentin Sabine Lauxen derzeit keine Trendwende.

Dabei steigt der Druck: Bereits im Vorjahr hat die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland angedroht – auch wegen der schlechten Luftqualität in Oberhausen.

Die Stadtverwaltung hat bereits mit zahlreichen Vorstößen versucht, die Problematik in den Griff zu bekommen: Es gibt ein temporäres Durchfahrtsverbot für Lkw, eine Messung von durchfahrenden Fahrzeugen per Bluetooth-Technik oder eine Beteiligung an einem Projekt für Lkw-Navigationsgeräte. Durchschlagenden Erfolg brachte jedoch keine der Maßnahmen.

Blaue Plakette prüfen

Anders sieht es bei der Feinstaubbelastung (PM10) aus: Wohl vor allem durch die Einrichtung der Umweltzone, in die nur noch Fahrzeuge mit einer grünen Plakette einfahren dürfen, konnte die Belastung gesenkt werden – inzwischen werden die maximal erlaubten Überschreitungstage deutlich unterboten.

Könnte analog durch eine viel diskutierte „Blaue Plakette“, die No2-Schleudern aussperren würde, derselbe Effekt beim Stickstoffdioxid erreicht werden? Lauxen ist derzeit noch skeptisch. „Das Thema werden wir uns sicherlich anschauen.“ Weitere Prüfungen seien nötig. Klar ist, dass Oberhausen keinen Alleingang wagen würde. „Sollte man das angehen, dann kann das nur zusammen mit den Nachbarstädten und mit dem Regionalverband Ruhr gelingen.“

Dass die NO2-Belastung ohne weitere Maßnahmen von selbst verschwindet, sei nicht zu erwarten. „Der technische Fortschritt bei den Fahrzeugen wurde dadurch aufgefressen, dass die Wagen immer größer und immer schwerer werden.“ Sogenannte SUV-Fahrzeugen sind derzeit äußerst beliebt.

Wie soll es weitergehen? „Das aktuelle Durchfahrtsverbot bringt uns nicht weiter“, so Lauxen. Eine Ausweitung wurde negativ von Öffentlichkeit und Politik bewertet.

„Wir müssen den Verkehr auf der Mülheimer Straße reduzieren, ohne dass dieser einfach auf andere Strecken ausweicht.“ Ein Masterplan Mobilität soll dabei helfen und in zwei Jahren vorliegen. Die Idee: Autofahrer zum Umsteigen auf Busse und Bahnen bewegen.