Oberhausen. Nach der Sommer-Saison des „Kings Beach Club“ meldet Betreiber Insolvenz an. Revierpark Vonderort bleibt auf Kosten für Rückbau und Energie sitzen.

Mit besonderen Events sollten wieder Menschen in den zuletzt nicht mehr so gefragten Revierpark Vonderort gelockt werden. Einer dieser Events war im Sommer 2015 der „Kings Beach Club“. Auf einer großen Strandfläche nahe den Seen im Revierpark sollten Daheimgebliebene sich wie im Urlaub fühlen.

Das kam beim Publikum auch gut an. Doch nach einem Dreivierteljahr entpuppt sich der Beach Club finanziell als Desaster für den Revierpark. Ein Teil der Wiese ist bis heute vermüllt. Auf 900 Qua­dratmetern verteilen sich die Hinterlassenschaften der Strandparty. Denn der Beach-Club-Betreiber hat nicht nur keine Miete für die Wiese bezahlt, sondern Privatinsolvenz angemeldet. Jetzt bleibt die Revierpark Vonderort GmbH vermutlich auch noch auf den Kosten für den Rückbau sitzen.

Leser Stefan Hilbrich wunderte sich in einer Zuschrift an die Redaktion, dass es die Überbleibsel der Strandparty im Park immer noch gibt. Über eines von ihnen, einen einbetonierten Stahlschuh vom Zaun des künstlichen Strandes, wäre er beinahe mit seinem Baby im Tragetuch gestolpert.

„Man stelle sich vor, jemand stolpert und landet mit dem Kopf auf diesem Teil“, schreibt er. Überhaupt liege noch überall Müll von dem Ferienfest herum, zum Beispiel jene Vliese, die unter der Sandfläche ausgebreitet waren. „Absolut unansehnlich“, so Hilbrich. Da müsse doch seitens des Veranstalters dringend etwas getan werden.

„Pächter war nicht mehr erreichbar“

Da würde ihm auch Jens Vatheuer, Betriebsleiter vom Revierpark Vonderort, grundsätzlich nicht widersprechen. Ihn bat die Redaktion um eine Stellungnahme. Vatheuer hatte Aufbau und Betrieb der Strandparty an einen Pächter vergeben. Und der habe nach dem Ende des Beach Clubs im August 2015 zwar noch damit begonnen, Teile des Strandes zurückzubauen. Aber „daraufhin war der Pächter für uns nicht mehr zu erreichen“, berichtet der Revierpark-Manager. Weder sei die Miete für die Fläche bezahlt, noch seien die Energiekosten für das Spektakel übernommen worden. Vatheuer: „Der Revierpark musste Gefahrenpunkte wie Stahlträger selbst entfernen.“

Was nicht gefährdend gewesen sei, habe man zunächst liegen lassen in der Hoffnung, den ehemaligen Pächter zu den entsprechenden Kosten noch heranziehen zu können. Die beziffert Vatheuer auf insgesamt 9500 Euro. Mit dem säumigen Ex-Pächter liege man inzwischen im Rechtsstreit, der sich nun schon seit Monaten hinziehe. Inzwischen habe man ein anderes Unternehmen beauftragt, bis Mitte Mai wieder Rasen auszusäen, „so dass wir Ende Juni wieder eine volle Wiese vorfinden können“, so Jens Vatheuer. „Für die Missstände entschuldigen wir uns.“

Dennoch sei die Belebung des Revierparks vorangekommen, betont der Manager. Aus der auch für den Revierpark ärgerlichen Situation gelte es, Lehren zu ziehen. Wie künftig verhindert werden kann, dass man an wirtschaftlich nicht leistungsfähige Pächter gerät, verrät er nicht. 2016 jedenfalls sehe man von einer neuen Beach Party ab. Dafür laufen Überlegungen zur Fußball-Europameisterschaft. Vorher ist im Revierpark erst einmal großes Aufräumen angesagt.