Oberhausen. 10 000 Fans lauschen Melodien aus Filmen von Walt Disney. Kinder sind in der Oberhausener Köpi-Arena in der Unterzahl. Das Konzert ist etwas für Beste-Freundinnen.
Das Konzert ist noch keine drei Minuten alt, da nimmt Mickey Maus schon den Taktstock in die Hand. Der wohl bekannteste Mäuserich der Welt turnt am frühen Sonntagabend in der König-Pilsener-Arena vor dem großen Hollywood-Sound-Orchester hin und her — und ist bei diesem rund zweistündigen Gastspiel doch nur eine mäusemäßig kleine Nebenrolle.
„Disney in Concert“ bringt bekannte Melodien aus den Filmen des Zeichentrick-Urvaters Walt Disney auf die Bühne. Gespielt werden aber nicht nur Songs. Zu hören ist auch die orchestrale Filmmusik, die unter Filmemachern Score genannt wird.
Solisten wie Alexander Klaws
Es erklingen „Das Dschungelbuch“, „Cinderella“ und „Herkules“. Doch ganz gleich, ob gesungen oder nur instrumental vertont, beide Versionen sollen eines bewirken: „Diese Musik soll das Herz erreichen“, sagt Moderator Jan Köppen, den einige noch aus seinen Zeiten als Viva-Moderator kennen. Seit zwei Jahren ist der 33-Jährige allerdings auch beim Spartensender Disney Channel tätig.
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Wer nun eine wuselige Kinderparty in der Arena erwartet, ist schief gewickelt: Denn kleine Musik-Liebhaber sind klar in der Unterzahl. Überwiegend wirkt das Konzert wie ein gemütliches Allerbeste-Freundinnen-Treffen, Mädels in den 20ern und 30ern teilen sich große Popcorn-Eimer. Lauschen. Klatschen. Schauen.
Die Leinwand ist riesig und so gibt es zu den bekannten Melodien auch die Bewegtbilder aus den Filmen. Dazu werden bei Disney-Klassikern wie Mary Poppins auch Skizzen eingeblendet, die, wie Moderator Köppen erzählt, erst kürzlich entdeckt wurden und folglich noch nie zu sehen waren.
Das große Orchester gibt den Werken von Komponisten wie Alan Menken („Aladdin“, Pocahontas“), Christophe Beck („Eiskönigin“) und Hans Zimmer („Der König der Löwen“) breite Strahlkraft. Und ja, es klingt beeindruckender als im heimischen MP3- oder CD-Player. Zumal die Songs aus den Filmen von bekannten Gast-Solisten gesungen werden. Allen voran Alexander Klaws, der mit einigen Musical-Engagements auch reichlich Erfahrung mit den Disney-Melodien hat und zuletzt bei „Tarzan“ mitwirkte. Dieses Musical kommt übrigens im Herbst ins Metronom Theater am Centro.
Neben Klaws wirkten Willemijn Verkaik, Milica Jovanovic und Lars Redlich mit. Gleiches gilt für deutsche Sängerin Oonagh und Michael Patrick Kelly, den Anhänger der gleichnamigen Musiker-Familie noch als „Paddy“ kennen.
Applaus-o-meter zeigt nach Afrika
Die erste Hälfte des zweistündigen Konzerts gehören den Klassikern. Im zweiten Teil sind auch moderne Disney-Produktionen dabei. Das eine „Ahhhhh“ und andere „Ohhhh“ ist programmiert. Nicht nur Zeichentrick wird vertont, sondern auch der Piraten-Spaß „Fluch der Karibik“ mit Johnny Depp.
Der Applaus-o-meter zeigt übrigens deutlich: Immer noch eine der Lieblingsmelodien des Publikums ist die afrikanische Klangwelt aus „Der König der Löwen“.