Sterkrade.. Geschäftsmann und Ratsherr Hubert Cordes will das jeden Händler selbst entscheiden lassen

Der Markt in Sterkrade ist bekannt und beliebt. Dort gibt es neben vielen anderen Waren auch große Auswahl an frischen Lebensmitteln. Immer mittwochs und samstags ist er aber auch eine Lebensader für die ortsansässigen Kaufleute. „Wir leben vom Markt. Ohne ihn könnten wir dicht machen“, sagt Hubert Cordes. Der Konditormeister und SPD-Ratsherr braucht an einem Mittwoch nur den Blick durch sein Café schweifen zu lassen. Alle Plätze sind dann belegt. Sollte der Markt eine Stunde länger öffnen? Diese Frage steht im Moment im Raum.

Kompromiss bei Reinigung denkbar

Möglicherweise wird als Kompromiss dazu die Reinigungszeit zunächst samstags um eine Stunde nach hinten verschoben, so dass die Händler selber entscheiden können, ob sie länger machen. Diese Lösung würde Cordes begrüßen. Er mahnt zur Vorsicht. Dieser Markt, der der Sterkrader City ein buntes Gewimmel an Menschen beschert, sei ein empfindlicher Organismus. „Man muss die Altersstruktur der Händler bedenken“, sagt er. „Viele stehen ja schon um 3 Uhr morgens auf, kommen teils aus dem Münsterland“, verdeutlicht er, wie anstrengend die Arbeit ist. Wenn die meist schon älteren Markthändler aufhörten, käme nichts Adäquates nach. Ein Eier- und zwei Kartoffelhändler seien bereits weggefallen. „Wir hatten mal 115 Händler, jetzt noch 100.“

Barbara Zillgen, City-Managerin in Sterkrade, interessiert in diesem Zusammenhang, wie die Marktbeschicker selber zu verlängerten Öffnungszeiten stehen. „Eine Hälfte ist dafür, die andere dagegen“, sagt Cordes. Deshalb fände er eine Lösung, bei der jeder selber entscheiden kann, ideal. Die Mitglieder der Sterkrader Interessengemeinschaft haben sich gegen eine Verlängerung der Öffnungszeiten bis 14 Uhr ausgesprochen. Begründung: Wichtige Händler könnten sich dann zurückziehen.

Hubert Cordes möchte den Markt als Markenzeichen erhalten. Dazu wünscht er sich zusätzlich gemischten Einzelhandel. „Aber da können wir als Stadt wenig machen“, bedauert er. Viele Hausbesitzer seien aus Sterkrade fortgezogen und bekämen die Entwicklung nicht mehr mit.

Das hat auch City-Managerin Barbara Zillgen erkannt. „Wir sprechen mit den Hauseigentümern“, sagte sie. Im Handlungskonzept für Sterkrade findet sich auch ein Hof- und Fassadenprogramm, für das Fördermittel beantragt würden.