Oberhausen. . Stoffmarkt, verkaufsoffener Sonntag und Street Food Markt lockten Tausende von Menschen in die City
Darauf schienen die Oberhausener nach dem langen nass-kalten Winter nur gewartet zu haben: Dass sie endlich mal wieder freiwillig vor die Tür treten konnten. Jedenfalls ging das Kalkül der Geschäftsleute zum Frühlingsfest vor allem am Sonntag auf. Bei strahlendem Sonnenschein war es auf der Marktstraße, ihren Seitenstraßen und auf dem Altmarkt mit dem Stoffmarkt rappelvoll.
Am dichtesten war das Gedränge beim Stoffmarkt. Frauen fachsimpelten dort miteinander über die Größe des benötigten Stoffes. Zwei Freundinnen diskutierten darüber, ob das ausgewählte Muster zu ihrem Vorhaben passte. Andere nahmen das Maßband für ihre Entscheidung zu Hilfe oder saßen am Brunnen und musterten dort ihre Einkäufe.
Die Männer unter den Besuchern hatten meist die Aufgabe, auf Kind oder Hund aufzupassen. Dabei kam ihnen am Sonntagmittag herrlicher Sonnenschein zugute.
Männer als Aufpasser
Kaum weniger war auf der Marktstraße los, fast so, als gäbe es dort etwas umsonst. Die Straßencafés hatten geöffnet. Im Feinkostladen und, ein paar Meter weiter, im Rabatt-Outlet, standen die Kunden an der Kasse Schlange. Betreiber von Imbissständen freilich hatten mit dem Street Food Markt im Zentrum Altenberg starke Konkurrenz (siehe unten). „Lohnt sich leider nicht“, klagte denn auch eine Frau, die über offener Flamme gebratenen Lachs auf Brötchen anbot. „Wir sind schon von sechs auf fünf Euro runtergegangen. Aber die Leute kaufen lieber Bratwurst für 1,50 Euro“, sagte sie. Ein Käse-Spezialist wenige Meter weiter war dagegen zufrieden: „Heute ist ein guter Tag. Der Samstag dagegen war gar nichts. Aber so ist das Leben.“ Dann musste er sich um die Pfanne mit dem Burger kümmern.
„Ich habe heute Vormittag eine Wandertour mit dem Sauerländischen Gebirgsverein gemacht und belohne mich dafür hier mit einer Currywurst“, erklärte eine Besucherin. Ein älteres Ehepaar aus Osterfeld betonte das Besondere am Sonntagseinkauf: „Man hat den Partner dabei, steht nicht unter Zeitdruck und schon gar nicht unter dem Zwang, etwas besorgen zu müssen“, freuten die beiden sich.
Auch im oberen Teil, wo die Marktstraße sonst nicht so gut besucht ist, herrschte Betrieb. „Angebot, hier 2,99 Euro!“, pries ein Trödelmarkt-Händler in gebrochenem Deutsch Schals an und wetteiferte beim Anpreisen mit einem Obsthändler. Auch in einem dortigen Einrichtungshaus war man mit der Resonanz der Kunden zufrieden. „Die Leute kommen“, freute sich eine Verkäuferin.