Oberhausen. Der für Dezember angekündigte Hai-Nachwuchs im Oberhausener Sea Life ist endlich da. Die fünf Neugeborenen wurden bereits untersucht und vermessen.
„Jubel, Trubel, Hai-terkeit“ vermeldet in diesen Tagen auch das Sea Life. Tag für Tag schauten die Mitarbeiter des Aquariums erwartungsvoll in den „Kreißsaal“ und fragten sich, wann es endlich soweit wäre: Bereits seit Ende Dezember erwarteten die Aquaristen den Nachwuchs der schwangeren Schwarzspitzen-Riffhaidame.
Der „Kreißsaal“ ist ein kreisrunder Käfig von mehreren Metern Durchmesser innerhalb des drei Etagen hohen Ozeanbeckens. „Wobei wir das Wort Käfig nicht gerne verwenden“, wie Sabine Reusch erklärt. Schließlich dient dieser „Kreis-Saal“ dem Schutz des fast zwei Meter großen Weibchens und ihres Nachwuchses. „Ein Laie würde die Schwangerschaft nicht erkennen“, meint die Marketing-Managerin des Sea Life. Es braucht schon den Raubfisch-Kenner, um zu sehen, dass sich der sonst so stromlinienförmige Leib gerundet hat.
Noch um 23 Uhr des 2. Februar hatte ein Mitarbeiter geschaut, ob sich im Kreißsaal mittlerweile etwas getan habe. Doch die Haidame wollte offenbar die Ruhe der Nacht abwarten, um zu gebären. So freuten sich die Aquaristen bei Arbeitsbeginn um 7 Uhr morgens über fünf Jungtiere, die quirlig ihre Runden drehten. Nach einigen Vorbereitungen wurden die kleinen Haie, die im Meer normalerweise instinktiv in flachere Gewässer schwimmen, in die Aufzucht-Station des Aquariums gebracht.
Wer Tickets online kauft, kann sparen
Im Sea Life an der Heinz-Schleußer-Marina kostet der Eintritt 19,95 Euro pro Person. Besucher, die ihre Tickets online buchen, sparen bis zu 40 Prozent.
Die Unterwasserwelt mit ihren rund 50 Aquarien und dem drei Etagen hohen Ozeanbecken hat täglich ab 10 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sowie Details zu Preisen und Öffnungszeiten gibt’s online auf visitsealife.com/oberhausen.
Diese wurde im vergangenen Jahr eröffnet, um nach den erstaunlich großen Nachzucht-Erfolgen eine ideale Umgebung für die in den letzten zwölf Monaten geborenen Haie, Rochen, Segelflosser und weitere junge Meeresbewohner zu bieten. Denn erst im letzten Jahr hatte eine der drei Hai-Damen sechs Jungtiere zur Welt gebracht, die in der Hai-Aufzucht in Ruhe aufwachsen können – und nun im Vergleich zu den Neugeborenen zeigen, wie groß sie mittlerweile geworden sind. „Sie sind aber immer noch kaum halb so groß wie erwachsene Schwarzspitzen-Riffhaie“, ergänzt Sabine Reusch. Deshalb sollen sie ihr volles erstes Lebensjahr in der Jungtier-Station bleiben.
In der Natur gefährdet durch Wilderei
Die noch kleineren Neugeborenen wurden vom Tierarzt und den Aquaristen genau untersucht. Die beiden männlichen Hai-Babys sind mit 52 Zentimetern und über 800 Gramm die dicksten Fische des Wurfs. Die kleinste der drei Schwestern geriet mit 49 Zentimetern und 700 Gramm ebenfalls beachtlich.
Aquarist Timo Hausecker freut sich über den Nachwuchs: „Wir haben viele Wochen auf die Jungtiere gewartet und freuen uns, dass sie alle gesund und munter in der Aufzucht herumschwimmen.“
Um die Oberhausener Aufzucht-Erfolge mit anderen Aquarien zu teilen, sollten gestern zwei der 2015 geborenen Schwarzspitzen-Riffhaie an das Sea Life Centre im englischen Scarborough übergeben werden. Der Austausch erweitert den Genpool der Aquarienbewohner – damit weitere gesunde Jungtiere geboren werden können. Auf der Roten Liste ist der im Indischen und Pazifischen Ozean heimische Schwarzspitzen-Riffhai (Carcharhinus melanopterus) als „weniger gefährdet“ eingestuft. Dennoch bedrohen Wilderei und Wasserverschmutzung den Jäger an tropischen Meeresküsten.