Oberhausen. In den ehemaligen HDO-Hallen in Oberhausen-Osterfeld hat die KG Blau-Gelb St. Marien ihre Heimatkirche St. Marien auf ihren Karnevalswagen gebastelt.
Manch’ närrisches Engagement ist einfach ein Segen: Hoher Besuch am Samstagmittag. Wenige Stunden vor dem Start des Osterfelder Kinderkarnevalszuges besuchte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck die KG Blau-Gelb St. Marien. „Ich bin Westfale, aber lernfähig“, meinte der Bischof, sein wohl allererstes „Oberhausen, Helau!“ funktionierte aber schon recht gut.
Heimatverbundenheit im Veedel
In den ehemaligen HDO-Hallen in Osterfeld hatten die Marianer einen neuen Wagen gebaut und kurzerhand ihre Heimatkirche St. Marien auf den Wagen gebastelt. Motto: „Wir lassen die Kirche nicht im Dorf, Karneval ist für alle da!“
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Franz-Josef Overbeck segnete das Gefährt, das mit vielen Details des Gebäudes aus Alt-Oberhausen wieder ausgezeichnet gelungen ist. Dass ausgerechnet der Bischof den Wagen auf die närrische Reise schickte, liegt übrigens nicht unbedeutend an Propst Markus Pottbäcker. Der Ur-Marianer leitet mittlerweile Deutschlands größte Pfarrei St. Urbanus mit 38 000 Katholiken in Gelsenkirchen.
Und wie kam der Bischof nun nach Oberhausen? Bei einer Pfarrer-Konferenz nahm Pottbäcker Bischof Overbeck das Versprechen ab, zur jährlich stattfindenden Wagensegnung als Überraschungsgast zu kommen — und tatsächlich: gesagt, getan, gesegnet.
Dampf- und Seifenblaseneffekte
Auch Oberbürgermeister Daniel Schranz staunte über die Bastelkünste der Wagenbauer. Stadtprinz Thomas I. ließ als Kompliment seine Garde tanzen. Wie viele Stunden Arbeit in dem Multifunktionswagen stecken, kann Präsident Christian Birwe gar nicht sagen: „Wir haben direkt nach dem Ende der vergangenen Session angefangen.“ Der Wagen besitzt nicht nur eine aufwändig gestaltete Fassade, sondern auch eingebaute Dampf- und Seifenblaseneffekte. Beim Kinderkarnevalszug in Osterfeld und dem großen Umzug in der Innenstadt von Alt-Oberhausen war der neue Wagen jedenfalls ein großer Hingucker.
Der Karnevalswagen der Marianer sendet übrigens nicht nur ein Signal an die Heimatverbundenheit im Veedel, sondern steht auch für Toleranz und Gastfreundschaft. Dafür spricht der Schriftzug „Refugees Welcome“ (Flüchtlinge willkommen) auf dem bunten Gefährt. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck: „Es ist besser mit Vertrauen auf die meisten Menschen zu leben, als mit der Angst!“