Oberhausen. Die Wohnungsbaugenossenschaft Gewo zeigt sich in der letzten Zeit recht munter: Schon wieder investiert sie viel Geld in ihrem Heimat-Stadtbezirk Osterfeld.
Die Oberhausener Wohnungsbaugenossenschaft „Gewo“ kündigt für Osterfeld ein umfangreiches Neubauvorhaben an, das einer ganzen Straßenecke ein neues Gesicht geben soll.
Für rund neun Millionen Euro plant die Gemeinnützige Wohnungsbau eG, im Zentrum des Stadtteils alte und bisher noch bewohnte Häuser abzureißen und zwei neue Häuserblöcke mit bis zu 45 altengerechten und barrierefreien Wohneinheiten zu errichten. Eine ganze Etage wird für eine Wohngruppe eingeplant, in der ältere Menschen zusammen leben können. Frühestens in drei Jahren kann der Bau losgehen.
Viele Mieter älter als 60 Jahre
„Die Nachfrage nach alternativen Wohnformen zu Pflege- und Altersheimen wird immer größer“, sagt Ulrike Schachner, Prokuristin der Gewo. „Dem wollen wir mit dem Platz für eine Wohngruppe gerecht werden.“ Nach Auskunft von Gewo-Geschäftsführer Wolfgang Hoffmann sind rund 60 Prozent der über 5100 Genossenschaftsmitglieder über 60 Jahre alt. „Unsere Mitglieder sind etwas älter als der Durchschnitt in Oberhausen.“
Zunächst sollen zwei sich gegenüberliegende Gebäudekomplexe mit aktuell 35 Wohnungen und Ladenlokalen abgerissen werden. Eine Sanierung lohne sich nicht mehr. Die Mieter der Wohnungen in der Kirch- und Vikariestraße sind laut Gewo kürzlich informiert worden, dass sie ausziehen müssen. Das soll keinesfalls übereilt geschehen, wie Gewo-Vorstand Hoffmann beschwichtigt: „Wir wollen jedem der Mieter eine Folgelösung anbieten“, sagt er. Erst wenn die Mieter in anderen Gewo-Wohnungen untergekommen sind, soll das Bauvorhaben starten.
Nur 1,2 Prozent der Wohnungen stehen leer
Schon 2015 hatte die Gewo Architekten zu einem Ideenwettbewerb aufgerufen, unter fünf eingereichten Vorschlägen hat sich die Gewo-Spitze auf einen Gewinnerentwurf für die Neubauten geeinigt. Details sind noch nicht bekannt.
Gemessen an ihrem Bestand ist die Gewo mit rund 4600 Wohnungen und über 5100 Mitgliedern nach eigenen Angaben die größte Wohnungsgenossenschaft in der Stadt. Nur etwa 1,2 Prozent der Wohnungen stehen derzeit leer.
Aktiv ist die Gewo in Oberhausen, Mülheim, Essen und Bottrop. Ihren Schwerpunkt und Sitz hat die Genossenschaft aber in Osterfeld. In dem Stadtbezirk, der sich derzeit für mehrere Millionen Fördergelder aus Düsseldorf bewirbt, hat die Gewo zuletzt die Energiesparsiedlung „Haltener Viertel“ errichtet und ein Hochhaus an der Bottroper Straße auffällig saniert.