Styrum. . Das Volksfest in Oberhausen „Styrum bleibt Styrum“ findet in diesm Jahr in Oberhausen nicht statt. Die Gewinne waren zu gering.

Überrascht reagierten Stadtteilakteure aus Alt-Oberhausen und Styrum auf die Nachricht, dass das Volksfest „Styrum bleibt Styrum“ mit Karussells, Schaustellerbuden und Programm in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Der ausrichtende Bürgerverein hat das für Mai angekündigte 61. Fest dieser Art wegen Besuchermangels am Mittwoch abgesagt. Ob es in den nächsten Jahren stattfindet, ist noch unklar.

Traurig sei diese Nachricht, sagt die Alt-Oberhausener Bezirksbürgermeisterin Dorothee Radtke (SPD): „Dieses Fest hat eine lange Tradition, es wäre schade, wenn das wegfällt.“ Sie will mit dem Bürgerverein sprechen, ob nicht doch eine Möglichkeit bestünde, das Aus des Festes abzuwenden.

Die Konkurrenz ist groß

Hans Gerd Tenoth, Vorsitzender des Styrumer Bürgervereins, macht da wenig Hoffnung. Lange und intensiv habe der Vorstand über das geplante Volksfest gesprochen, das im vergangenen Jahr zum 60. Mal dank der ehrenamtlichen Arbeit von rund einem Dutzend Helfern stattgefunden hatte. „Das Interesse der Menschen an dem Fest hat in den vergangenen zehn Jahren mehr und mehr nachgelassen“, sagt Tenoth. Zwar sei der Gastronomie-Bereich bei schönem Wetter abends gut genutzt worden, die eigentlichen Kirmesaktivitäten hin­gegen nicht. Schausteller hätten geringere Einnahmen gehabt, Anwohner trotzdem den Lärm.

Die Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen sei groß – in diesem Jahr etwa ist zeitgleich am Christi-Himmelfahrts-Wochenende (um den 5. Mai) auch ein Fest in der City vorgesehen. Diese Gründe führten zu der Absage: „Das ist uns nicht leicht gefallen“, sagt Tenoth.

Der Präsident der Karnevalsgesellschaft Styrumer Löwen, Peter Birkhäuser, bedauert das Aus: „Das wäre das Ende einer Tradition. Auch wenn der Zuspruch vielleicht nicht mehr so groß war wie früher, bot das Fest immer die Chance, Leute zu treffen, die man sonst lange nicht mehr in Styrum gesehen hat.“

"Traditionen sind längst eingeschlafen"

Der Verband Oberhausener Schausteller hat erst am Mittwoch vom Aus des Festes erfahren; übereilt äußern wolle man sich nicht.

Kommen gesehen hat diese Entscheidung des Bürgervereins An­dreas Kämmerling. Der Styrumer und Geschäftsmann an der Lothringer Straße sagt: Was einst als wirkliches „Dorf-Fest“ über Jahrzehnte die Styrumer zusammenbrachte, sei längst kein heimisches Fest mehr gewesen: „Viele sind extra an diesen Wochenenden weggefahren.“ Längst seien Traditionen wie das Erbsensuppen-Essen am Samstag und der Hausfrauen-Nachmittag am Montag eingeschlafen – früher feste Termine im Kalender der Styrumer.

Auch den verkaufsoffenen Sonntag gebe es schon lange nicht mehr. „Das Angebot hat sich überholt, es gibt auch nichts Besonderes mehr bei dieser Veranstaltung“, meint Kämmerling. „Es ist doch schade, wenn Ehrenamtliche ihre Zeit investieren und dann so wenig Besucher kommen.“