Oberhausen. . Zum Auftakt der Freien Uni Oberhausen gab es einen Stadtrundgang. Passanten ließen sich spontan mitreißen. Quereinsteiger sind weiter willkommen.

Ach ja, der Turnvater Jahn – an den kann sie sich noch gut erinnern. Die ältere Dame gesellt sich spontan zu der Gruppe, die an diesem Tag durch die Stadt schlendert und am Park vor der Stadthalle Station macht. Genau hier stand einmal ein Denkmal für besagten Pädagogen, erzählt Axel Scherer. Der Oberhausener Fotograf ist heute Uni-Dozent und führt die Truppe durch die Innenstadt – zum Auftakt eines Seminars der Freien Universität Oberhausen, die nun ihren Betrieb aufgenommen hat.

Erinnerungen werden wach

Die Teilnehmer des Seminars – ein bunt gemischtes Grüppchen von 15 Personen – wollen im Laufe des „Semesters“, das bis Ende Februar dauern wird, ein Kartenspiel erstellen: das „Quartiers-Quartett“. Dafür hatten sich die Seminarleiter Anna-Maria Penitzka und René Jankowski einen weiteren Experten zur Seite geholt: Christoph Lausberg, Chef des gleichnamigen Spielwarengeschäfts. Er hilft den Studenten bei der praktischen Umsetzung des Kartenspiels.

Und worum geht es bei diesem Quartett? Um die kreative Vernetzung des sozialen und kulturellen Lebens in der Innenstadt. Man könnte die größten Karnevalsvereine gegenüberstellen. Oder die schönsten 50er-Jahre-Bauten. Behördengebäude, inhabergeführte Geschäfte oder Straßenzüge.

Straßen wie die Nohlstraße, durch die Axel Scherer die Gruppe führt. „Hier war ich früher Bier trinken, dort drüben habe ich meine Freunde getroffen. Weißt Du noch, damals?“ Beim Spaziergang wurde so manche Erinnerung wach. Erinnerungen, denen auch das geplante Kartenspiel wieder Leben einhauchen könnte.

Erste Henkelmannbörse im Bahnhofsturm

Das Quartier-Seminar ist nicht das erste, das diese Woche gestartet ist. Auch eine Gruppe, die sich mit der allgemeinen Thematik von Freien Unis beschäftigt, hat schon erste Interessierte angelockt. Am Montag treffen sich zum ersten Mal die Köche unter den Studenten – zur ersten Henkelmannbörse im Bahnhofsturm. Ziel des Seminars ist die Einrichtung einer Art Börse für gutes Essen. Am 5. Februar wird sich eine Gruppe mit Flüchtlingsfragen in Oberhausen beschäftigen.

Ein Wiedersehen mit Fotograf und Stadtführer Axel Scherer wird es am 30. Januar geben. Scherer wird das Seminar „Stadt(t)räume“ leiten, das am 30. Januar beginnt. Auch an diesem Tag wird er die Teilnehmer mit auf eine Reise ins alte Oberhausen nehmen. Neben Vorträgen zum Thema Stadtplanung soll es nämlich auch einen historischen Stadtrundgang geben. Dann werden alte Erinnerungen wieder wach – an Turnvater Jahn, an eine belebtere Marktstraße mit einer unglaublich großen Kino-Dichte, an alte Kaufhäuser und, und, und. Darauf aufbauend wollen die Seminar-Teilnehmer Ideen für ein künftiges Oberhausen sammeln, die ihren Weg auch in die Politik finden sollen.

Kontaktmöglichkeiten

Die ersten Seminare haben begonnen, Interessierte können aber jederzeit einsteigen. Eine Übersicht über alle Seminare und Termine gibt es im Internet auf www.uni.kitev.de.