Oberhausen. . Die Flüchtlingsfamilie Gashi kam Anfang 2015 nach Oberhausen. Die Eltern machten sich Sorgen um die Zukunft, nun gab es gute Nachrichten.

Ein Auf und Ab der Gefühle – so war das Jahr 2015 für Familie Gashi. Die NRZ besuchte die Flüchtlingsfamilie in den vergangenen Monaten immer mal wieder und begleitete sie durch ihr erstes Jahr in Oberhausen. Eine Rückschau.

Mit der Hoffnung, seinen Kindern in Deutschland eine bessere Zukunft ermöglichen zu können, begab sich Halil Gashi Ende 2014 zusammen mit seiner Frau Fakete, Sohn Flamur sowie den beiden Töchtern Fitore und Rona auf den Weg in die Bundesrepublik. Schon in den 90er Jahren hatte der Kosovare in Oberhausen gelebt, kam im Januar dieses Jahres erneut in dieser Stadt an. „Im Kosovo gibt es keine Aussicht auf Arbeit. Die Wirtschaft ist am Boden“, sah er keine andere Möglichkeit, als sein Geburtsland erneut zu verlassen. Nach einigen Rückschlägen – Sohn Flamur erhielt eine erste Aufforderung zur Ausreise – gab es kurz vor dem Jahreswechsel gute Nachrichten im Doppelpack: Halil Gashi hat einen Arbeitsplatz gefunden und Flamur Gashi kann eine Ausbildung anfangen.

Noch im Oktober waren dem Familienvater, der immer wieder als Dolmetscher und Ratgeber gefragt ist, die Sorgen ins Gesicht geschrieben. Gerade hatte sein Sohn Flamur per Brief die Ausreise-Aufforderung erhalten. Er selbst erhielt bei der Suche nach einem festen Arbeitsplatz immer wieder Absagen. „Wie soll es für meine Familie weitergehen?“, diese Frage raubte ihm, aber auch seiner Frau, oft genug die Nachtruhe.

Halil und Fakete Gashi können nicht ruhig sitzen bleiben, sie wollen anpacken, andere Flüchtlinge unterstützen. In der Unterkunft an der Bahnstraße, in der sie Anfang 2015 in einem Container untergebracht wurden, haben sie schnell versucht sich einzubringen. Halil Gashi kümmert sich um die Sauberkeit der Außenflächen, seine Frau zeichnet sich für die Ordnung in der Waschküche verantwortlich. Daneben dient sich der Familienvater als Dolmetscher an, begleitet andere Flüchtlinge etwa auf dem Weg zum Arzt, um dort zu übersetzen.

Ehrenamtliches Engagement

Für dieses ehrenamtliche Engagement hat er im November eine Urkunde der Stadt Oberhausen erhalten – die drei Bezirksbürgermeister dankten ihm damit für seinen „wichtigen Gemeinschaftsdienst“, der unmittelbar den Menschen zugute komme. „Das freut mich sehr“, sagt er mit einem Lächeln im Gesicht.

Die schönsten Nachrichten erhielt die Familie unmittelbar vor dem Jahreswechsel. Vater Halil hat einen zunächst auf zwölf Monate befristeten Arbeitsvertrag bei der Stadttochter OGM im Haustechnischen Dienst erhalten. Sohn Flamur kann 2016 eine zweijährige Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter starten. Und Nesthäkchen Rona hat einen Kindergartenplatz gefunden. Auf ein gutes 2016!