"Der schöne Schein"-Bilder aus Gasometer-Schau sind nun Müll
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Oberhausen. Fast eine halbe Million Besucher waren in der Schau “Der schöne Schein“ im Gasometer Oberhausen. Nun ist Schluss - auch für viele Ausstellungsobjekte.
Eben noch Glanzlichter einer Ausstellung, schon am nächsten Tag reif für die Tonne: Das Schicksal der schönen, großformatigen Fotografien berühmter Kunstwerke nimmt im Gasometer Oberhausen seinen Lauf. Ende dieser Woche wird nichts mehr übrig sein vom Schönen Schein, die Ausstellungstechniker der Essener Firma Höhenarbeiter, die für den Kunstabbau verantwortlich sind, kennen keine Gnade.
Gnade kennen nämlich die Agenturen nicht, die das Recht, die Fotos zu zeigen, nur für die Dauer der Ausstellung abtraten. „Wir müssen Entsorgungsbelege vorweisen, Magnum verlangt von uns sogar Belegfotos von der Vernichtung“, sagt Jeanette Schmitz, die Geschäftsführerin der Gasometer GmbH. Magnum ist eine weltweit tätige Bildagentur.
„Ein bisschen wehmütig ist man immer, wenn eine Ausstellung zu Ende geht“, doch jetzt überwiege die Vorfreude auf die Nachfolge-Präsentation Wunder der Natur. „Wenn’s nach mir ginge, könnten wir nächste Woche schon loslegen“, sagt Schmitz.
"Der schöne Schein" zog fast 500.000 Besucher an
Der schöne Schein
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Doch ein letztes Mal trotzdem sie doch noch einmal die Schönheit der Kunst in den Mittelpunkt stellen, die 19 Monate lang Besucher in die „Tonne“ lockte. „480.526 waren es exakt, die meisten von ihnen kamen aus der näheren Umgebung. Zehn Prozent der ausländischen Gäste waren – wen wundert’s – Niederländer. Wir haben 10.000 Kataloge verkauft, 800 Führungen durchgeführt. Knapp 30.000 Audioguides sind ausgeliehen worden, 5000 junge Besucher ließen sich bei den Kinder-Führungen von Gasolo für die Bilder begeistern.“ Zur positiven Bilanz der Geschäftsführerin zählen auch die Sonderveranstaltungen, die während der Ausstellungszeit durchgeführt wurden.
„Dazu gehören zahlreiche Talkrunden über die Schönheit, „eine erfolgreiche Reihe, die wir zusammen mit der Wolfsburg durchgeführt haben.“ Völlig neu und ausbaufähig sei das Stummfilmprogramm gewesen, das in Kooperation mit dem Lichtburg-Kino und mit Live-Musik-Begleitung stattfand. „Ich finde es immer schön, mit lokalen Partnern etwas auf die Beine zu stellen.“ Ausverkauft sei die Krimi-Lesung von Wilsberg-Darsteller Leonard Lansink gewesen, „nicht immer schön aber sehr interessant“ die speziell für den Gasometerraum von Folkwangstudenten erschaffenen und aufgeführten modernen Kompositionen.
Aufbau der Ausstellung "Der schöne Schein"
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Umfragen hätten ergeben, dass im Schnitt jeder Besucher der Ausstellung 21,20 Euro (zusätzlich zum Eintritt) in Oberhausen ausgegeben habe. „Demnach haben wir über zehn Millionen Euro Umsatz generiert“, sagt Schmitz. Bis zur Eröffnung der "Wunder der Natur" läge nun eine besonders arbeitsintensive Zeit vor ihr. Die nächste Gasometer-Ausstellung soll am 11. März 2016 eröffnet werden.
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