Sterkrade. . CDU, Linke und BOB sind gegen die „Luxusvariante“ der Sanierung der Wilhelmstraße. Das heißt für die Anwohner: Die Straße bleibt vorerst löchrig.
Die Wilhelmstraße zwischen Polizeipräsidium und Freiherr-vom-Stein-Gymnasium bleibt vorerst eine Schlaglochpiste.
Die Mitglieder der Bezirksvertretung Sterkrade haben in einer bis spät in den Abend dauernden Sitzung am Donnerstag gegen den 450 000 Euro teuren Ausbauplan der Stadt gestimmt. Bei diesem ist nur der vordere Straßenabschnitt an der Schule ein Dauer-Streitthema. Die Straße ist derzeit in zwei Richtungen zu befahren. Die Stadt will sie in zwei baulich getrennte Einbahnstraßen teilen und Autos durch einen kleinen Kreisverkehr führen. So sollte das Überqueren der Straße sicherer werden, Eltern würden nicht länger im Halteverbot parken und Rasern könnte Einhalt geboten werden.
Sozialdemokrat enthielt sich
CDU, Linke und BOB stimmten gegen diese, wie Holger Ingendoh (CDU) sagte, „Luxusvariante“ und plädierten für eine einfachere Sanierung der vorderen Wilhelmstraße. Die acht Nein-Stimmen überragten sieben Jas von SPD und Grünen – bei einer Enthaltung (SPD). Mit dem Nein zum Ausbau des vorderen Teils stockt auch die Sanierung der hinteren Wilhelmstraße bis zur Polizei.
Zuletzt wurde 2014 über die Wilhelmstraße diskutiert. Anfangs gab es vor allem in der CDU Kritik am teuren Umbau des vorderen Abschnitts, bald grummelte es auch in der SPD. Die Stadt stellte eine alternative Planung vor – ohne Kreisverkehr und mit einer Fahrbahn. Die Baukosten würden laut Rathaus aber gleich bleiben, ein Gutachter meldete Sicherheitsbedenken an.
Diese zweite Variante sei künstlich teurer gemacht worden, warf Dominik Berndt (CDU) der Verwaltung vor. Er machte das etwa an aus seiner Sicht zu breiten Bordsteinen fest. „Wir sehen hier erhebliche Einsparpotenziale.“ Ingendoh (CDU) unterstrich: „Wir sind nicht gegen eine Sanierung, aber diesen Ausbauplan halten wir für unausgegoren.“ Thomas Haller (Linke) fehlten Detailangaben über Kosten.
Werner Nowak (BOB) meinte, für Kinder sei es sehr viel gefährlicher, zwei Straßen zu überqueren statt nur eine. Er schlug vor, für Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, an der Finanzstraße einen Wendehammer einzurichten. Vergeblich verteidigte Sabine Janclas vom Tiefbauamt die Planung, für die sich namentlich nur Birgit Axt (Grüne) und Hubert Cordes (SPD) stark machten. Fragen, ob die Abstimmung zu verschieben oder der vordere vom hinteren Bauabschnitt getrennt werden könne, verneinten Janclas und Dezernentin Sabine Lauxen. Nun muss neu geplant werden.