Oberhausen. Olga-Park wurde einen Monat lang als Veranstaltungsort beworben. OGM erklärt: Es besteht kein Mietvertrag. Veranstalter macht inzwischen Rückzieher.

Ein Festival für Zehntausende Besucher, das über zwei Tage im Juli 2016 ganz im Zeichen der elektronischen Musik stehen und internationale Top-Künstler nach Oberhausen bringen soll: Mit diesem Ansinnen bewirbt Veranstalter Dustin Burchart offensiv seit dem 19. September das „Time Valley Festival“ über das soziale Netzwerk Facebook – als Veranstaltungsort genannt ist der Olga-Park in Osterfeld.

10.000 Reservierungen, aber kein Mietvertrag

Der Haken an der Sache: Wie die für die städtische Parkanlage zuständige Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) auf Anfrage mitteilt, verfügt Burchart nicht über einen gültigen Mietvertrag. „Und ein solcher wird auch nicht zustande kommen“, erklärt OGM-Sprecher Alexander Höfer.

Bereits mehr als zehntausend Zusagen hat Burchart, Geschäftsführer der in Gründung befindlichen FirstorCoolest GmbH, im sozialen Netzwerk eingesammelt. Auf einer eigens eingerichteten Internetseite können sich Interessierte zudem registrieren und für ein Ticket – die Preise reichen von 49 Euro bis 149 Euro – vormerken lassen. „Unsere Wunschlocation ist die Olga“, teilt Dustin Burchart auf Anfrage mit und räumt ein, nicht über einen entsprechenden Mietvertrag zu verfügen. Rund 10.000 Reservierungen lägen vor.

Andere Veranstaltung wurde sehr kurzfristig abgeblasen

Dieses Vorgehen stößt der städtischen Tochter OGM sauer auf. „Wir haben am 7. Oktober einen Hinweis von I-Motion, dem Veranstalter von Ruhr in Love erhalten, dass ein Festival auf Facebook mit Veranstaltungsort Olga-Park beworben wird“, berichtet Alexander Höfer. Mehrere Versuche der Kontaktaufnahme mit Burchart scheiterten, beziehungsweise blieben unbeantwortet.

Erst an diesem Mittwoch, also gut einen Monat nachdem die Werbung begonnen hat, gab es eine Anfrage, ob das Olga-Gelände auch genutzt werden darf. Noch gestern wollte die OGM eine Absage und eine sehr deutliche Aufforderung übersenden, dass der Olga-Park aus der Werbung für die Veranstaltung entfernt werden soll, so Höfer. Hintergrund: Pro Jahr dürfen nur drei Großveranstaltungen auf dem Gelände stattfinden.

"Project Y" vier Tage vor Beginn abgesagt

Burchart hat umgehend reagiert und gestern den Olga-Park als Veranstaltungsort entfernt. Zunächst wollte man das Interesse an einem Festival abklopfen und nun in einem weiteren Schritt auf die Eigentümer der angedachten Orte zugehen, verteidigt er sich – neben dem Olga-Park spricht Burchart von zwei weiteren Örtlichkeiten, die in der Stadt in Frage kommen. „Ein internationales Festival würde Oberhausen gut tun“, ist er überzeugt.

Zuletzt machte Burchart dadurch Schlagzeilen, dass eine in Mönchengladbach geplante Veranstaltung „Project Y“ mit 5000 Besuchern vier Tage vor Beginn aus „produktionstechnischen Gründen“ abgesagt wurde.