Oberhausen. Stattdessen Einordnung ins KK12. Personale Engpässe führten zu dieser Entscheidung. Jedoch: personelle Kontinuität. Intensivtäter weiter im Fokus.
Sie kümmern sich um jugendliche Intensivtäter und sind dann gefragt, wenn an einer Schule in der Stadt Gewalt oder Drogen auftreten: Die Ermittler der Oberhausener Polizei, die sich um die Jugendkriminalität vor Ort kümmern, konnten in den vergangenen Jahren einige Erfolge verzeichnen. So sank die Zahl der jugendlichen Intensivtäter von 34 im Jahr 2011 auf 20 im vergangenen Jahr. Vor einem Monat nun wurde aber das Jugendkommissariat aufgelöst. „Die Umstände haben uns dazu getrieben. Wir haben beim Personal mehr Abgänge als Zugänge“, berichtet Michael Mende, Leiter des Kriminalkommissariats 12 (KK12).
„Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir uns neu aufstellen können , ohne an Qualität zu verlieren“, erklärt Mende. Von den eigentlich zwölf vorgesehen Stellen waren im Jugendkommissariat zuletzt nur noch sechs besetzt. „Wenn Kollegen pensioniert oder abgezogen wurden, dann gab es keinen Ersatz.“ Das Land etwa benötige zusätzliches Personal für die Terrorabwehr, erklärt Mende.
Projekt „Gelbe Karte“
Die Polizei geht davon aus, dass Jugendliche und junge Erwachsene mit hohem Aggressionspotenzial auch im Verkehr eine Gefahr darstellen können.
Darum droht sie, in Zusammenarbeit mit der Stadt, gewaltbereiten jungen Menschen an, keinen Führerschein oder ein Fahrverbot zu erhalten – analog wie im Fußball zuerst als Verwarnung. Später kann es dann die „Rote Karte“ geben.
Vor diesem Hintergrund habe man sich angeschaut, wie in ähnlich großen Städten wie Oberhausen die Polizeibehörden mit dem Themenfeld umgehen. „In Krefeld und weiteren Städten dieser Größe gibt es keine eigenständigen Jugendkommissariate. Darum haben wir uns entschieden, unser Kommissariat aufzulösen und im KK12 anzusiedeln.“
Rollerdiebstähle in Osterfeld
Dass zukünftig Delikte von jungen Oberhausenern nicht mehr verfolgt werden und Jugendbanden freie Hand gelassen werde, sei nicht der Fall. „Die Ansprechpartner, die mit der Jugendgerichtshilfe, dem Jugendamt und den Schulen in Kontakt waren, sind dies auch weiterhin.“ Die personelle Kontinuität sei absolut gegeben, versichert Mende. Er verspricht sich durch die Einordnung ins KK12 Positives. „Wenn ein Täter aus der Jugendkriminalität raus fällt, weil er älter geworden ist, sind so die Wege kurz, die Informationen an Kollegen weiterzugeben.“
Seine Kollegin Gabriele Kuhle, Teamleiterin Jugend, spricht von drei Schwerpunktthemen, welche die Polizei im Bereich Jugendkriminalität beschäftigen. „Wir haben Rollerdiebstähle in Osterfeld und in der Alt-Oberhausener Stadtmitte. Ob diese Fälle zusammenhängen, wissen wir nicht.“ Zudem beschäftigt Kuhle die Zusammenlegung einiger Förderschulen. „Dadurch kommen einige Jugendliche zusammen, die bislang über mehrere Standorte verteilt waren.“ Zudem gelte es, weiter die Intensivtäter im Blick zu haben. „Es kann schnell passieren, dass sich eine neue Gruppierung bildet.“