Oberhausen. Die Mitarbeiter des Jugendkommissariates haben ein wachsames Auge auf die jungen Intensivstraftäter in Oberhausen.

Als die Polizei Oberhausen 2008 ein Jugendkommissariat bekam, gab es 50 jugendliche Intensivtäter in der Stadt. Heute sind es nur noch 20, denn die Mitarbeiter des Kommissariates haben ein wachsames Auge auf die Kriminellen bis 21 Jahre. Die müssen fünfmal pro Jahr mit schweren Delikten auffallen, um als Intensivtäter zu gelten

Erst jetzt erwischten die Beamten wieder einen Rollerdieb (18), der es in seinem jungen Leben auf rund 60 Straftaten bringt. Darunter zuletzt 17 Rollerdiebstähle, die er zugegeben hat. Zur Last gelegt werden ihm aber 28, wie Kommissariatsleiter Jürgen Richter und Kollege Jochen Littmann am Montag erklärten.

Polizei fallen Rollerdiebstähle auf

Der Polizei war zunächst der sprunghafte Anstieg von Rollerdiebstählen aufgefallen. „Das ist ein typisches Jugenddelikt“, sagte Richter. Schnell hatten sie den 18-Jährigen im Visier. „Zivile Kräfte beobachteten ihn“, erläuterte Richter. In der Nacht zum ersten April erhielten sie dann einen Hinweis von einer Zeugin, drei junge Leute seien mit Rollern unterwegs. Zwei fuhren auf einem gestohlenen Roller, der 18-Jährige und ein 19 Jahre alter Komplize. Die beiden konnten direkt festgenommen werden. Ein dritter Täter wurde erst am nächsten Tag gestellt.

„Bei dem 18-Jährigen waren alle Maßnahmen erfolglos“, sagte Richter über den Intensivtäter. Weder Arrest noch Erlebnispädagogik oder ein Antiaggressionstraining fruchteten bei dem jungen Mann. Er hat hauptsächlich Eigentumsdelikte, aber auch Bedrohungen auf dem Kerbholz. Einen Führerschein hat er übrigens auch nicht. Genauso wenig wie sein 19 Jahre alter Komplize, der mit 42 Vorstrafen wegen Betrug, Sachbeschädigung oder räuberischer Erpressung wahrlich auch kein unbeschriebenes Blatt mehr ist. Der 19-Jährige, der die meisten Rollerdiebstähle abstreitet, hat zudem noch eine Bewährungsstrafe offen: neun Monate auf drei Jahre. Die Strafe wurde erst im Februar gegen ihn verhängt.

Zum ersten Mal in U-Haft

Was die drei mit den Roller machten? „Sei sind einfach herumgefahren und haben die Roller später einfach irgendwo abgestellt“, erzählte Richter. Die meisten Besitzer hätten ihre Roller auch wieder zurückbekommen.

Für den 18-jährigen Intensivtäter und seinen 19 Jahre alten Kumpel gingen diese Rundfahrten allerdings übel aus. Sie sitzen zum ersten Mal in ihrem Leben beide in Untersuchungshaft. Der 19-Jährige mit der Bewährungsstrafe habe den Richter gefragt, ob er in ein, zwei Monaten wieder draußen sei, erzählt der Kripo-Mann. Der Richter habe ihm gesagt, er solle mal mit ein, zwei Jahren rechnen.

Der dritte junge Mann, ebenfalls 18 Jahre alt, befindet sich auf freiem Fuß.