Oberhausen-Osterfeld. . Letzter Akt auf der Baustelle in Osterfeld-Mitte: Tiefgarage mit 40 Plätzen. Zwei neue Mehrfamilienhäuser mit 25 Wohnungen im Stadtteilzentrum kommen ebenfalls.

Wo Markthändler bisher Obst und Gemüse an ihre Osterfelder Kundschaft verkauften, da klafft dieser Tage ein gewaltiges Loch: Über den kompletten Marktplatz im Osterfelder Stadtteilzenrum erstreckt sich eine dreieinhalb Meter tiefe Baugrube.

Ingenieur Werner de Witt baut dort eine 1000 Quadratmeter große Tiefgarage mit 40 privaten Stellplätzen – sobald sie fertig ist, sichert der Bauunternehmer zu, soll der Marktplatz wieder so hergerichtet werden, dass die Obst- und Gemüsehändler dort auch künftig zwei Mal in der Woche ihre Waren verkaufen können. „Anfang 2016 wird der Markt wieder auf dem Marktplatz stattfinden.“

25 moderne und barrierefreie Wohnungen

Mit der Tiefgarage steht ein Neubauvorhaben kurz vor dem Abschluss, das Osterfeld seit 2011 beschäftigt. Apothekerin Gabriele de Witt hatte die zwei in die Jahre gekommenen Mehrfamilienhäuser erworben, in deren Erdgeschoss sich auch ihre Apotheke befand. Ursprünglich sollten die Immobilien saniert werden, was wirtschaftlich nicht lohnte. Stattdessen wurden sie fast vollständig abgerissen, um 25 moderne und barrierefreie Wohnungen zu schaffen.

Nach einigem Stillstand steht nun das erste, mit hellem Klinkerstein, 15 Wohnungen und Arkaden schick anmutende Gebäude. Gabriele de Witt betreibt ihre Apotheke nach vier Monaten im engen Ausweichcontainer wieder im Erdgeschoss. Und auf den Ärger der Osterfelder über Verzögerungen beim Bau folgt nun vielerorts Lob für die Investition von einer mittleren einstelligen Millionensumme.

Fünf Parkplätze fallen weg

Für die vorgeschriebenen Anwohner-Parkplätze baut Werner de Witt die Tiefgarage. Auch sie birgt Herausforderungen: Der Marktplatz habe mehrere Gefälle, deshalb werde bei der Garage mit unterschiedlichen Höhen gearbeitet. Grundwasser muss abgepumpt werden. Markthändler klagen über Einschränkungen durch den Bau. In den ersten Monaten des neuen Jahres soll die Tiefgarage fertig werden, für die de Witt eine 99-jährige Erbpacht erhalten hat. Die Einfahrt zur Garage verläuft parallel zur Hans-Sachs-Straße, weshalb fünf Parkplätze auf dem städtischen Marktplatz wegfallen.

Auch die zweite Immobilie mit zehn Wohnungen soll bis Anfang 2016 fertig sein. Zwar sei die Nachfrage groß – 18 der 25 Wohnungen sind zumeist an Menschen zwischen 50 und 75 Jahren vermietet. Doch müsse der Unternehmer immer wieder für den Standort trommeln. „Viele winken ab, wenn sie Osterfeld hören.“ Leerstände, alte Wohnungen, fehlende kulturelle Angebote nennt er mögliche Gründe. Dass Osterfeld 2016 auf Fördergelder der EU hoffen kann, begrüßt er: „Es darf aber nicht nur darum gehen, Fassaden anzumalen.“