Bürger berichteten, was ihnen derzeit auf den Nägeln brennt: Ein Drogeriemarkt wird schmerzlich vermisst.
Für die Parkplatzsituation in Osterfeld hat Günter Litznerski nur ein Wort parat: „Katastrophal. Besonders an Markttagen. Insgesamt gibt’s hier viel zu wenige Plätze – und wenn’s welche gibt, kann man da höchstens für eine Stunde parken. Wenn ich mal zum Arzt muss, hab ich jedes zweite Mal hinterher ein Knöllchen am Auto“, ärgert sich der NRZ-Leser. Den jüngsten Vorschlag der CDU, die maximale Parkdauer im Bereich der Osterfelder Innenstadt auf zwei Stunden zu erhöhen, befürwortet er: „Dann kann man zumindest mal einen Arztbesuch absolvieren ohne zwischendurch die Parkscheibe weiterdrehen zu müssen.“ Was die Menschen im Stadtteil derzeit so bewegt, erzählten der Redaktion gestern Besucher am NRZ-Mobil, das am Vormittag auf dem Osterfelder Markt Station gemacht hat.
Ein Frühstück ohne ihre NRZ? Für Dorothea Itjeshorst kaum vorstellbar: „Ich lese immer sehr intensiv die Zeitung – dann weiß ich auch, was wo los ist und kann Veranstaltungen, die mich interessieren, rechtzeitig einplanen.“ Deshalb freut sich die Osterfelderin auch über die neue Nachbarschaftsseite: „Das ist eine gute Ergänzung. Wir fahren auch schon mal gerne nach Bottrop zum Einkauf, da ist es gut, auch zu erfahren, wenn sich dort was Neues tut.“ Apropos einkaufen: So gern sie ansonsten in Osterfeld lebt, ein großes Manko gebe es im Stadtteilzentrum: „Wir bräuchten hier ganz dringend einen DM-Markt oder Rossmann. Wenn ich was aus dem Drogeriemarkt brauche, muss ich sonst extra bis zum Bero, ins Centro oder nach Sterkrade.“
Diese Forderung kann Hermann Sackers, Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Oberhausener Markthändler, nur unterstützen. „Seitdem die Schlecker-Filiale zu ist, fehlt etwas.“ Der Landwirt aus Büderich verkauft dienstags und freitags Obst, Gemüse und Eier in Osterfeld. Er sieht es mit Sorge, dass weitere Geschäfte in der Innenstadt aufgegeben haben, zuletzt das traditionsreiche Haushaltswarengeschäft Großebrockhoff.
Die Baustelle am Marktplatz – dort wird eine Tiefgarage ausgehoben – bereitet Sackers ebenfalls Sorgen. „Inzwischen sind schon vier Markthändler abgesprungen.“ Die Stände verteilen sich nun weit über die Gildenstraße, weil sie ihre angestammten Standorte nicht mehr einnehmen können. „Vielleicht bekommen wir es im Gespräch hin, dass die lautesten Arbeiten nicht gerade zu den Marktzeiten durchgeführt werden.“
Arrangiert mit der Situation hat sich Otto Welke (Wurst- und Käsespezialitäten), der seinem Sohn beim Verkauf unter die Arme greift. „Wir merken natürlich schon Auswirkungen.“ Noch könne man mit der Kundenfrequenz aber leben. „Wenn die Baustelle weg ist, wird sich ein schöner Markt rund ums Café Jederman etablieren können“, lautet seine Hoffnung.